Alt 04.04.11, 08:49
Standard Aktien Tokio schließen nach späten Einbußen uneinheitlich
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TOKIO (Dow Jones) Der Tokioter Aktienmarkt hat am Montag trotz Rückenwind eines besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktberichts und der Schwäche des Yen zu Euro und Dollar nur uneinheitlich geschlossen. Der Nikkei-225 rettete einen Aufschlag von 0,1% bzw gut 10 Punkten auf 9.719 aus dem Tag, nachdem er lange Zeit deutlicher im Plus gelegen hatte. Der Topix gab um 0,3% bzw knapp 3 Punkte nach auf 860.

Ein Marktstratege warnte, das derzeitige Niveau des Index basiere auf zu viel Optimismus, zumal die Regierung des Landes ihre Schätzungen für die Schäden nach der Naturkatastrophe vom 11. März immer weiter erhöhe. Zudem gebe es Risiken mit Blick auf die ausländische Nachfrage nach japanischen Produkte angesichts der ungeklärten Probleme mit der Strahlenbelastung um das Kernkraftwerk Fukushima.

Weitgehend ignoriert worden sei der nach dem Erdbeben erstellte Konjunktur-Sonderbericht (Tankan) der Notenbank, demzufolge sich die Wirtschaftsstimmung in der japanischen Industrie deutlich eingetrübt hat. Der Bericht spiegele noch nicht in vollem Ausmaß die Nachwirkungen der Katastrophe wider, meinte ein Experte von Okasan Securities.

Unter den Sektoren litt der Immobilienbereich unter einer Abstufung durch Credit Suisse. Mitsubishi Estate verloren beispielsweise 2,4% auf 1.395 JPY. Auch Bankenaktien standen auf der Verliererseite. Mizuho FG rutschten um 3,6% ab auf 132 JPY und Sumitomo Mitsui FG büßten 0,7% ein auf 2.583 JPY. Nachdem es bei Mizuho nach dem Erdbeben einen kompletten Systemzusammenbruch gegeben habe, stehe das Papier regelmäßig stark unter Druck, wenn Finanzwerte insgesamt verkauft würden, hieß es dazu im Handel. Mitsubishi UFJ FG verloren 1,3% auf 385 JPY.

Bei den Einzelwerten legten Advantest nach einer Hochstufung auf "Overweight" von "Underweight" durch J.P.Morgan um 1,4% zu auf 1.522 JPY. Nippon Electric Glass (-2,2% auf 1.138 JPY) litten unter einer bewertungstechnisch begründeten Abstufung durch Deutsche Securities auf "Hold". Sharp dagegen profitierten von einer Hochstufung auf "Neutral" durch Goldman Sachs und legten um 1,1% zu auf 834 JPY. Die heimische Nachfrage nach Solarzellen dürfte angesichts der Katastrophe in Fukushima zulegen, so die Begründung der Analysten.

Ein mit Atlas Copco abgeschlossenes Vermarktungsabkommen bescherte IHI ein Plus von 4% auf 210 JPY. Fast Retailing wurden um 3,4% nach oben genommen auf 11.050 JPY, nachdem Credit Suisse das Papier des Einzelhandelsunternehmens auf "Outperform" hoch gestuft hatte. Nach der Erdbebenkatastrophe sei der Kurs zu stark gefallen, mittel- bis langfristig dürfte das Unternehmen aber weiter wachsen, gestützt von seinen ausländischen Geschäftsaktivitäten.

Im Stahlsektor sorgte Goldman Sachs für Bewegung. Sumitomo Metal Industries (+1,1% auf 186 JPY) wurden auf "Neutral" abgestuft, begründet mit schwer wiegenden Schäden im Werk Kashima, nördlich von Tokio. JFE Holdings werden von Goldman zwar weiter zum Kauf empfohlen, allerdings senkten die Experten das Kursziel. Der Kurs verlor 0,6% auf 2.363 JPY.

Tokyo Electric Power (Tepco) gaben um weitere 1,6% nach auf 442 JPY angesichts der andauernden Probleme, das havarierte Kraftwerk Fukushima unter Kontrolle zu bringen. Händler hatten zunächst Käufe mit Spekulationen darauf beobachtet, dass die Regierung das Unternehmen nicht insolvent gehen lassen werde angesichts der vielen involvierten Parteien. Seit dem 10. März hat das Papier inzwischen 79% an Wert verloren.

DJG/DJN/gos

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