TOKIO (Dow Jones)--Die Börse in Tokio hat am Freitag nach einem volatilen Verlauf mit Ausflügen in negative und positive Gefilde etwas leichter geschlossen. Gestützt wurde der japanische Aktienmarkt von der Yen-Abwertung zu Dollar und Euro. Gewinnmitnahmen im Vorfeld des viel beachteten US-Arbeitsmarktberichts sorgten jedoch immer wieder für Abwärtsbewegungen. Der Nikkei-225 gab zum Handelsende 0,5% oder 47 Punkte auf 9.708 ab, der breiter gefasste Topix verlor 0,8% bzw 7 Zähler auf 863.

Die Unsicherheit, ob und inwieweit die Nuklearkatastrophe in Fukushima eingedämmt werden kann, lastete ebenfalls auf den Kursen. Am Berichtstag wurden erneut erschreckend hohe Strahlenwerte in Meer- und Grundwasser gemessen. "Exorbitanter Optimismus für japanische Aktien ist völlig unangebracht", zeigte sich ein Analyst mit Blick auf mögliche Belastungen für die Unternehmensbilanzen im Zuge des verheerenden Erdbebens und dem anschließenden Atomdesaster kritisch.

"Jeder hat die US-Arbeitsmarkrdaten im Blick. Aber der ISM-Index dürfte die Auswirkungen des japanischen Erdbebens sehr viel besser widerspiegeln", sagte Hiroyuki Fukunaga, CEO von Investrust. Wenig Beachtung fand unterdessen der Tankan-Bericht der Bank of Japan. Das Geschäftsklima unter den Industrieunternehmen hat sich im ersten Quartal leicht aufgehellt, blieb aber knapp unter den Erwartungen. Das Ergebnis dürfte die Stimmungslage nach der Natur- und Nuklearkatastrophe aber nicht angemessen erfasst haben.

Die Notenbank will daher einen gesonderten Bericht veröffentlichen, Analysten rechnen mit einer deutliche Eintrübung der Stimmungslage. Unterdessen ist der Kfz-Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich gefallen, was auch am Auslaufen von Kaufanreizen der Regierung liegen dürfte. Die Daten genießen unter Ökonomen erhöhte Aufmerksamkeit, da sie verhältnismäßig früh erste Hinweise auf die Entwicklung der Ausgaben der privaten Verbraucher geben.

Berichte, wonach die Regierung für Verbindlichkeiten des Betreibers des havarierten Kernkraftwerks in Fukushima, Tepco, bürgen könnte, stützte den Finanzsektor. Die Banken hatten ihre Kreditlinien für Tepco im Zuge der Notfallmaßnahmen deutlich ausgedehnt. Mitsubishi UFJ FG stiegen um 1,6% auf 390 JPY und Sumitomo Mitsui FG um 0,6% auf 2.601 JPY. Mizuho FG drehten ins Minus und gaben 0,7% auf 137 JPY ab. Honda Motor verloren 2,4% auf 3.050 JPY, im Handel wurde die Unklarheit über das volle Wiederanfahren der Produktion kritisiert. Nach einer positiven Studie von Goldman Sachs waren Immobiliemntitel gesucht. Mitsui Fudosan zogen um 2,5% auf 1.407 JPY an. Beflügelt vom gestiegenen Ölpreis zogen Inpex um 4,3% auf 658.000 JPY an.

Tepco schlossen nach einem volatilen Handel 3,6% tiefer bei 449 JPY. Seit Beginn der Katastrophe haben die einst sehr wertbeständigen Titel rund 81% ihres Wertes eingebüßt. Das Papier sei zum reinen Spekulationsobjekt verkommen, sagte ein Händler. Daikin Industries gewannen 3,8% auf 2.585 JPY nach Berichten, das Unternehmen habe die Übernahmeverhandlungen mit dem US-Unternehmen Goodman Global abgebrochen.

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