Alt 21.08.19, 15:31
Standard Etwas fester - Einzelhändler mit guten Quartalszahlen
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem Plus ist die Wall Street zur Wochenmitte in den Handel gestartet und holt damit die Vortagesverluste wieder auf. Übergeordnet dominiert aber weiterhin Zurückhaltung, denn mit dem Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung am Abend und der mit Spannung erwarteten Rede von Fed-Chairman Jerome Powell am Freitag auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole stehen wichtige Termine an. Vor allem von der Powell-Rede erhoffen sich Investoren Hinweise auf die weitere Zinspolitik der US-Notenbank. Eine erneute Senkung um 25 Basispunkte im September ist vollständig eingepreist. Allerdings steht die Frage im Fokus, ob es die Fed bei einer Senkung belassen oder aber einen Zinssenkungszyklus einleiten wird.

"Das heutige Protokoll wird uns einen Einblick in die Gründe der Notenbank für die Zinssenkung im Juli geben", merkt David Madden, Marktanalyst bei CMC Markets UK, an. Die Dinge hätten sich allerdings seit der jüngsten Fed-Sitzung geändert, so dass das Protokoll möglicherweise nicht so viele Einblicke bietet, ergänzt der Teilnehmer.

Der Dow-Jones-Index verbessert sich um 0,9 Prozent auf 26.186 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite geht es um jeweils 0,8 Prozent nach oben. An US-Konjunkturdaten stehen lediglich der Verkauf bestehender Häuser für Juli und die offiziellen wöchentlichen US-Öllagerdaten auf der Agenda.

Einzelhändler überzeugen mit Zahlen

Gestützt wird das Sentiment von positiven Unternehmenszahlen aus dem Einzelhandelssektor. Lowe's hat dank niedrigerer Kosten im zweiten Geschäftsquartal 10 Prozent mehr verdient und dabei die Erwartung der Analysten übertroffen. Die Aktie quittiert dies mit einem Aufschlag von 11,6 Prozent. Auch Target hat in ihrem zweiten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als am Markt erwartet und schaut zuversichtlicher in die Zukunft. Die Titel gewinnen 16,6 Prozent.

Goldman Sachs will stärker in den chinesischen Markt einsteigen und die Öffnung des dortigen Finanzsektors nutzen. Die US-Bank hat bei den Regulierungsbehörden beantragt, einen Mehrheitsanteil an ihrem Investmentbanking-Joint-Venture übernehmen zu dürfen. Letztlich strebt das Institut die Komplettübernahme an. Die Aktie von Goldman Sachs steigt um 0,8 Prozent.

Für die Tesla-Aktie geht es um 2,1 Prozent nach unten, nachdem der Einzelhandelskonzern Walmart Klage gegen den Hersteller von Elektrofahrzeugen und Solaranlagen eingereicht hat. Teslas Solarmodule seien für mindestens sieben Brände verantwortlich gewesen, begründete Walmart die Klage. Cree büßen knapp 4 Prozent ein. Der LED-Hersteller hatte einen enttäuschenden Ausblick gegeben.

Licht und Schatten gibt es bei den Quartalszahlen von Urban Outfitters. Der Gewinn übertraf zwar die Markterwartung, doch der Umsatz des Modekonzerns enttäuschte. Die Aktie legt um über 5 Prozent zu.

Fed-Protokoll und Powell für Devisenmarkt entscheidend

Auch am Devisenmarkt wird mit Spannung auf das Fed-Protokoll und das Notenbankertreffen in Jackson Hole gewartet. Nach Ansicht der Commerzbank dürfte die Powell-Rede den größten Einfluss haben. Im Juli habe Powell noch betont, dass die Zinssenkung nicht unbedingt der Beginn eines Zinssenkungszyklus sei. Vielleicht präsentiere er sich nun schon etwas vorsichtiger und lasse taubenhafte Töne anklingen. Dann würde sich der Markt in seinen Zinssenkungserwartungen bestätigt sehen. Für den Euro bleiben auch die Entwicklungen in Italien wichtig, nachdem am Vortag die Regierungskoalition gescheitert war. Das Euro-Dollarpaar bewegt sich bislang kaum.

Mit Aufschlägen zeigen sich die Ölpreise. Teilnehmer verweisen auf die gesunkenen Öllagerdaten des privaten American Petroleum Institute (API) für die zurückliegende Woche. Zuletzt war hier noch ein kräftiger Anstieg verzeichnet worden. Daneben stützt weiter die Hoffnung auf geldpolitische Schritte der Notenbanken, um einen drohenden Wirtschaftsabschwung zu verhindern. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 1,6 Prozent auf 57,04 Dollar, für Brent geht es um 1,8 Prozent auf 61,14 Dollar nach oben.

Der Goldpreis bewegt sich um die Marke von 1.500 Dollar. Die Feinunze kostet 1.503 Dollar, ein Minus von 0,4 Prozent. Auch hier seien die Blicke auf das Fed-Protokoll und die Powell-Rede gerichtet, so ein Beobachter.

Die US-Anleihen geben einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt um 3,4 Basispunkte auf 1,59 Prozent. Teilnehmer verweisen auf die wieder positivere Stimmung an den Börsen. Dazu komme eine schwache Nachfrage bei der Auktion neuer Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren. Hier lag die Durchschnittsrendite wie erwartet im negativen Bereich.

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August 21, 2019 09:50 ET (13:50 GMT)

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