Alt 12.08.19, 15:43
Standard Leichter - Anleger gehen auf Nummer sicher
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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Aktienmärkte sind am Montag mit Verlusten in den Handel gegangen. Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,9 Prozent auf 26.064 Punkte, der S&P-500 fällt um 0,8 Prozent und der Nasdaq-Composite gibt 0,9 Prozent ab. Nach der turbulenten Vorwoche hält sich das Vertrauen der Anleger in stabile Märkte in Grenzen und die Bereitschaft zum Risiko schwindet. Auslöser für den Kursrutsch am vergangenen Montag, gefolgt von einer Achterbahnfahrt, war die weitere Verschärfung im US-chinesischen Handelskonflikt.

Zuletzt hat US-Präsident Donald Trump am Freitag angedeutet, dass die für September angesetzten Verhandlungen abgebrochen werden könnten. Der chinesische Markt wurde am Montag dennoch gestützt wegen des Yuan-Fixings, das die chinesische Währung höher bewertete als vom Markt erwartet. Dies weckte Hoffnungen auf eine Entspannung in dem Dauerstreit.

Neben den länger lastenden politischen Krisen um den Iran und den Brexit rückt nun immer mehr die Lage in Hongkong in den Blick. Dort verschärft sich täglich der Konflikt zwischen den Demonstranten in der halbautonomen Stadt und der Staatsführung in Peking. Die chinesischen Behörden sprechen mit Blick auf die Demonstranten nun von "ersten Anzeichen des Terrorismus".

In der laufenden Woche wird sich der Blick der Teilnehmer auf neue Inflationsdaten am Dienstag richten, nachdem die Federal Reserve die lahme Teuerung als einen Grund für die jüngste Zinssenkung genannt hatte. Trotz einer gewissen Eintrübung sehen Experten für die USA keine Rezession am Horizont. "Angesichts der niedrigen Arbeitslosigkeit und des starken Verbrauchervertrauens ist eine Rezession in naher Zeit unwahrscheinlich", sagt Patrick Spencer vom Investmentunternehmen Baird.

Sicherheit gesucht: Yen, Anleihen, Gold im Plus

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar gegen den Euro wechselhaft. Nach einem Anstieg am Morgen hat er seine Gewinne wieder abgegeben: der Euro tendiert nun knapp über 1,12 und damit leicht fester als am späten Freitag. Eindeutiger sind die Bewegungen zum Yen, der weiter vorrückt. Teilnehmer begründen dies mit den globalen Unsicherheiten, die die Anleger in die japanische Fluchtwährung treiben. Aktuell notiert der Dollar nur noch knapp über 105 Yen, Anfang August stand er noch über 109.

Auch sonst ist Sicherheit gefragt. Die Anleihen nehmen ihre Aufwärtsbewegung wieder auf, was die Zehnjahresrendite um 6,6 Basispunkte auf 1,68 Prozent drückt. Auch der Goldpreis hat sich von einem kleinen Rückschlag am Morgen bereits wieder erholt und steigt nun um 0,4 Prozent auf 1.503 Dollar je Feinunze.

Öl hat ins Plus gedreht, was Teilnehmer auch auf den wieder nachgebenden Dollar zurückführen. Der Preis für die US-Sorte WTI gewinnt 0,7 Prozent auf 54,89 Dollar, die global gehandelte Sorte Brent steigt um 0,2 Prozent auf 58,65 Dollar.

Die Aktie des Stromversorgers PG&E gibt 1,2 Prozent ab, nachdem sich das Unternehmen offen für Vorschläge von Hedgefonds für eine Restrukturierung gezeigt hat. Dabei geht es zentral um die Beschaffung von 15 Milliarden Dollar an frischem Kapital für das Unternehmen, das von der Insolvenz bedroht ist. Hintergrund sind verheerende Waldbrände in Kalifornien 2017 und 2018, deretwegen sich das Unternehmen Schadensersatzforderungen von über 30 Milliarden Dollar gegenüber sieht.

Advanced Micro Devices, die Highflyer der Vorwoche mit plus 16 Prozent, rücken nochmals um 1 Prozent vor. Die Titel profitieren von der Ankündigung einer neuen Chip-Generation.

Derweil verlängert sich der Abwärtslauf von General Electric. Die Aktie gibt weitere 1,6 Prozent ab, nachdem sie an sieben der vergangenen acht Tage im Minus gelegen hatte.

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August 12, 2019 09:48 ET (13:48 GMT)

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