Alt 18.01.12, 14:15
Standard XETRA-MITTAG/DAX testet 200-Tage-Linie - Hellas-Hoffnung treibt
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FRANKFURT (Dow Jones) - Wieder auflebende Hoffnungen auf Lösungsansätze in der Euro-Schuldenkrise treiben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Mittwochmittag wieder ins Plus. Der DAX steigt gegen 12.25 Uhr um 0,4 Prozent oder 23 auf 6.356 Punkte. Dabei hatte der DAX am Vormittag erstmals seit Ende Juli die 200-Tage-Linie getestet, die aktuell bei 6.380 Punkten verläuft. Für viele Fonds und andere langfristig orientierte Investoren wäre ein nachhaltiger Anstieg über diesen gleitenden Durchschnitt ein Kaufsignal. Im Tageshoch erreichte der Index zwischenzeitlich bereits 6.399 Punkte.

Gestützt wird die Stimmung unter anderem von der Hoffnung, Griechenland einige sich mit den Gläubigern nun doch noch auf einen freiwilligen Schuldenschnitt. Nach Angaben eines Hedgefonds-Managers ist eine Einigung bei den Verhandlungen zum Greifen nah. Bruce Richards, Hedgefonds Manager von Marathon Asset Management, sagte dem Nachrichtendienst Bloomberg, dass die Gläubiger einem Schuldenschnitt von 68 Prozent zustimmten. Ein Verzicht in dieser Größenordnung würde weit über der offiziell angepeilten Marke von 50 Prozent liegen. Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, rechnet mit einer Vereinbarung innerhalb der kommenden beiden Wochen.

Gestützt wird die Stimmung auch von der Nachricht, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Kreditfazilität um eine Billion Dollar ausweite. "Das könnte verschuldeten Ländern Luft verschaffen", meint ein Händler. Der Euro steigt über die Marke von 1,28 US-Dollar. Weitere Impulse könnten am Nachmittag von US-Konjunkturdaten ausgehen, so von der US-Industrieproduktion oder dem Hauspreisindex NAHB.

Während Deutsche Bank nach anfänglichen Verlusten mit der Entwicklung um Griechenland und den IWF nun um 0,9 Prozent auf 30,14 EUR steigen, liegen Commerzbank mit einem Minus von 2,4 Prozent auf 1,40 EUR weiterhin im Minus. Die Rating-Agentur Moody's hat das Finanzstärke-Rating der Commerzbank auf "D+" von "C-" gesenkt. Außerdem hat das Kreditinstitut offenbar die Pläne zur Auslagerung der Eurohypo verworfen und will seine Immobilien- und Staatsfinanzierungstochter nun in den Konzern integrieren.

ThyssenKrupp leiden unter Gerüchten über eine bevorstehende Gewinnwarnung. Ein Analyst äußert sich allerdings zurückhaltend. ThyssenKrupp habe bereits bekannt gegeben, dass das erste Quartal nicht gut laufen und unter dem Vorjahreswert bleiben werde. ThyssenKrupp selbst sagte auf Anfrage, man habe für das Gesamtjahr überhaupt keine Gewinnziele bekanntgegeben. Daher könne man auch keine Gewinnwarnung abgeben. ThyssenKrupp habe lediglich kommuniziert, dass das Ergebnis des ersten Quartals unter dem des Vorjahres liegen werde. Die Aktie verliert 2,4 Prozent auf 19,81 Euro.

Klöckner & Co müssen ebenfalls Verluste hinnehmen. Eine Abstufung der Citigroup lässt die Aktie des Stahlhändlers um 1,9 Prozent auf 11,67 Euro nachgeben.

Gute Zahlen des niederländischen Halbleiter-Ausrüsters ASML verhelfen dagegen dem Wettbewerber Infineon zu einem Anstieg von 1,5 Prozent auf 6,86 Euro. Bayer können sich gut behaupten, nachdem der Konzern über Fortschritte bei einem Medikament gegen Darmkrebs gesprochen hat. In der zweiten Reihe gewinnt der TecDAX 0,8 Prozent, der MDAX gibt dagegen um 0,3 Prozent nach.

DJG/hru/gos

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