FRANKFURT (Dow Jones) - Konjunkturelle Hoffnungsschimmer haben den DAX am Dienstag Kraft schöpfen lassen. Eine ganze Reihe guter Wirtschaftsdaten gab den Investoren neuen Mut und ließ den Index um 1,8 Prozent oder 113 auf 6.333 Punkte klettern. Auch die Handelsaktivität belebte sich: Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 161,9 (Vortag: 108,1) Millionen Aktien im Wert von rund 3,63 (Vortag: 2,27) Milliarden Euro.

Gleich am Morgen sorgten Wirtschaftsdaten aus China für erste Gewinne. Dort war das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal um 8,9 Prozent gestiegen und hatte die Prognose von 8,6 Prozent damit übertroffen. Das mindert die Sorgen vor einer stärkeren Abschwächung des überaus wichtigen Exportmarktes für deutsche Güter.

Auch aus Deutschland selbst gab es positive Signale. Die ZEW-Umfrage zu den Konjunkturerwartungen übertraf die Schätzungen deutlich. "Aufgrund der deutlichen Verbesserung werden Hoffnungen gestärkt, dass Deutschland in den kommenden sechs Monaten keine Rezession durchlaufen wird," meinte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba.

Am Nachmittag kamen dann noch erfreuliche Zahlen aus den USA. Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe der Region New York hat sich im Januar weiter aufgehellt, womit sich die Serie erfreulicher US-Daten fortsetzte. "Dies unterstützt unsere Erwartung, dass die US-Wirtschaft in den kommenden Quartalen mit robusten Raten wächst", merkte Volkswirte Thilo Heidrich von der Postbank zu den Daten an.

Die Abstufung des Rettungsfonds EFSF durch Standard & Poor's (S&P) spielte daher keine Rolle mehr, zumal sie keineswegs überraschend erfolgte. "Nachdem Garantieländer wie Frankreich und Österreich ihre Bonitätsbestnoten verloren haben, konnte man sich das aber an den Fingern ausrechnen", meinte ein Händler. Die Anleihe-Auktion des EFSF ging daher auch problemlos über die Bühne.

Automobiltitel knüpften nahtlos an die Vortagesgewinne an. Die positiven Kommentare der Analysten reißen nicht ab und sorgen für steigende Kurse. BMW zogen daher um 3,5 Prozent auf 62,04 Euro an, Daimler stiegen sogar um 3,8 Prozent auf 40,85 Euro. HeidelbergCement erholten sich nach den Verlusten am Vortag um 5,6 Prozent auf 35,85 Euro.

Für Gesprächsstoff sorgte Metro. Die Verkaufsverhandlungen über die Warenhauskette Kaufhof sind zunächst ausgesetzt worden. Die Hoffnung auf eine mögliche Sonderdividende hat sich damit zunächst zerschlagen. Die Umsatzzahlen für das vierte Quartal lagen unterdessen im Rahmen der Erwartungen. Metro gewannen 4,1 Prozent auf 28,38 Euro. Die Aktie ist im vergangenen Jahr einer der schwächsten DAX-Werte gewesen und hat die Erholung des Gesamtmarktes bisher kaum mitgemacht.

Der Modekonzern Gerry Weber hat im Geschäftsjahr 2010/11 einen Rekordumsatz erzielt und weitere Steigerungen bei Erlösen und Marge angekündigt. Die Aktie zog um 1,3 Prozent auf 26,09 Euro an. Hochtief profitierten von zuversichtlichen Analystenaussagen und gewannen 3 Prozent auf 49,08 Euro.

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