Alt 17.01.12, 13:11
Standard XETRA-MITTAG/Konjunkturhoffnungen überlageren Schuldenkrise
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FRANKFURT (Dow Jones) - Konjunkturelle Hoffnungsschimmer lassen den DAX am Dienstagmittag glänzen. Die wirtschaftliche Lage Chinas stellt sich besser dar als gedacht. Dort ist das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal um 8,9 Prozent gestiegen und hat die Prognose von 8,6 Prozent damit übertroffen. Das mindert die Sorgen vor einer stärkeren Abschwächung des überaus wichtigen Exportmarktes für deutsche Güter. Auch aus der größten Volkswirtschaft Europas gibt es positive Signale. Die ZEW-Umfrage zu den deutschen Konjunkturerwartungen hat die Schätzungen übertroffen. "Aufgrund der deutlichen Verbesserung werden Hoffnungen gestärkt, dass Deutschland in den kommenden sechs Monaten keine Rezession durchlaufen wird," meint Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba.

Der DAX steigt gegen 13.10 Uhr um 1,8 Prozent oder 109 auf 6.329 Punkte. Die Abstufung des Rettungsfonds EFSF durch Standard & Poor's (S&P) spielt keine Rolle mehr, zumal sie keineswegs überraschend gekommen ist. "Nachdem Garantieländer wie Frankreich und Österreich ihre Bonitätsbestnoten verloren haben, konnte man sich das aber an den Fingern ausrechnen", meint ein Händler. Die Anleihe-Auktion des EFSF ist daher problemlos über die Bühne gegangen und Spanien hat seine kurz laufenden Anleihen erfolgreich untergebracht.

Konjunkturdaten aus den USA gibt es am frühen Nachmittag. Mit dem Empire-State-Manufacturing-Index wird der erste regionale Frühindikator veröffentlicht. Dies könnte spannend werden, denn dann wird sich zeigen, ob die die wirtschaftliche Erholung im vierten Quartal über den Jahreswechsel hinaus trägt.

Automobiltitel knüpfen nahtlos an die Vortagesgewinne an, denn die positiven Kommentare der Analysten reißen nicht ab. Empfehlungen für Daimler und BMW sorgen für deutliche Gewinne. BMW ziehen um 2,7 Prozent auf 61,58 Euro an, Daimler steigen sogar um 3,4 Prozent auf 40,67 Euro. HeidelbergCement erholen sich nach den Verlusten am Vortag nun um 4,9 Prozent auf 35,61 Euro. ThyssenKrupp legen im Gefolge der chinesischen Wirtschaftsdaten um 4,1 Prozent auf 20,41 Euro zu.

Für Gesprächsstoff sorgt Metro. Die Verkaufsgespräche um Kaufhof sind zunächst ausgesetzt worden. "Ein Verkauf von Kaufhof wäre derzeit einer der wenigen positiven Kurstreiber für die Aktie", sagt ein Händler. Die Hoffnung hatte sich auf eine mögliche Sonderdividende gerichtet. Die Umsatzzahlen für das vierte Quartal sind unterdessen im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Metro gewinnen 3,8 Prozent auf 28,30 Euro.

Der Modekonzern Gerry Weber hat im Geschäftsjahr 2010/11 einen Rekordumsatz erzielt und weitere Steigerungen bei Erlösen und Marge angekündigt. Die Aktie zieht um 1,6 Prozent auf 26,17 Euro an. Hochtief profitieren von zuversichtlichen Analystenaussagen und gewinnen 4,4 Prozent auf 49,77 Euro.

DJG/mif/raz

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