Alt 13.01.12, 12:57
Standard XETRA-MITTAG/Banken die Gewinner - Renditen auf Rekordtief
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt profitiert am Freitag weiter von der Entwicklung an den europäischen Anleihemärkten. Zum einen verlief am Vormittag die Auktion italienischer Staatsanleihen zufriedenstellend. Zum anderen fallen die Renditen für die deutschen Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren auf ein historisches Tief bei 1,8 Prozent. Die Angst vor einer Kreditklemme in der Eurozone hat laut Europäischer Zentralbank (EZB) und Bundesbank spürbar nachgelassen: "Sollte die deutsche Wirtschaft nicht zu stark an Schwung einbüßen, sehen wir ein sich aufhellendes Umfeld für Aktien", so ein Händler.

Der DAX notiert um 13.12 Uhr mit einem Plus von 0,4 Prozent oder 26 Punkten bei 6.205. Der Euro kommt zwar etwas von den Tageshochs zurück, liegt mit knapp 1,28 Dollar aber immer noch deutlich über den Tiefstständen dieser Woche.

Am Anleihemarkt bekommen die Schuldner Italien und Spanien wieder Geld zu günstigeren Konditionen geliehen als zuletzt. "Die Sparbeschlüsse der Länder werden von den Anlegern honoriert, sie investieren verstärkt in die Euro-Peripherie", so ein Händler. Dies führe allerdings nicht mehr dazu, dass die Bundesanleihen im Gegenzug verkauft würden. Das Interesse der Investoren am sicheren Hafen der Bundesanleihen sei ungebrochen.

Die Banken sind die Gewinner der Entwicklung am Markt für europäische Staatsanleihen. Zudem scheint der Finanzierungsplan der Commerzbank zur Schließung ihrer Kapitallücke zu stehen. Dabei setzt die Bank Medienberichten zufolge allein auf "Marktlösungen", mit denen sie die Lücke über 5,3 Milliarden Euro schließen will. Die Aktie der Commerzbank gewinnt 4,3 Prozent auf 1,43 Euro, die Aktie der Deutschen Bank steigt um 3,4 Prozent auf 29,48 Euro, Aareal-Bank klettern um 4,1% auf 15,05 Euro.

Brenntag verlieren im MDAX dagegen 3,4 Prozent auf 73,97 Euro. Die Lieferung von Industriesilikon für Schönheitsoperationen könnte den Chemiekalienhändler teuer zu stehen kommen, schreibt das Handelsblatt. Anwälte bereiteten eine erste Klage auf Schadensersatz vor. Die Analysten vom Bankhaus Lampe verweisen darauf, dass Brenntag dem französischen Hersteller von Brustimplantaten PIP Silikonöl geliefert habe, doch unklar sei, ob dieses tatsächlich nicht entsprechend den Bestimmungen eingesetzt wurde.

GSW Immobilien steigen um 2,1 Prozent auf 22,65 Euro. "Die erwartete Platzierung ist gut verlaufen", so ein Händler. Die US-Bank Goldman Sachs und die Beteiligungsgesellschaft Cerberus verkauften über ihre Investmentvehikel 7,9 Millionen GSW-Aktien und erlösten dafür gut 175 Millionen Euro. Nach dem Rückzug von Cerberus und Goldman Sachs befindet sich der Immobilienkonzern nun fast ausschließlich im Streubesitz.

Heidelberger Druck gewinnen 1,5 Prozent auf 1,71 EUR. Möglicherweise werde über das Wochenende eine Lösung für die insolvente manroland gefunden, heißt es. HeidelDruck profitiere derzeit auch stark von China-Fantasie. Das Unternehmen habe dort Produktionsstätten aufgebaut, und auch manroland habe zuletzt Aufträge aus China erhalten.

DJG/thl/hru/ros

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