Alt 11.01.12, 17:20
Standard XETRA-SCHLUSS/Leichte Gewinnmitnahmen belasten den DAX
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FRANKFURT (Dow Jones) - Leichte Gewinnmitnahmen haben das Geschäft am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch geprägt. Ein erneuter Schwächeanfall des Euro, der unter die Marke von 1,27 Dollar rutschte, lastete ein wenig auf dem Sentiment genauso wie erneute Gerüchte über eine baldige Herunterstufung der Top-Bonität Frankreichs. Übergeordnet wurde die Stimmung im Handel aber weiterhin als konstruktiv beschrieben.

Der DAX verlor 0,2 Prozent oder 11 auf 6.152 Punkte und ging damit knapp behauptet aus dem Handel.

"Wir haben bisher einen guten Jahresstart gesehen, nun werden kleine Gewinne mitgenommen", kommentierte ein Händler das Geschehen. Positiv wird gewertet, dass die deutsche Wirtschaft 2011 wie erwartet um 3,0 Prozent gewachsen ist. Damit zeigt sich Deutschland trotz der Schuldenkrise in der Eurozone robust. Gepaart mit den sich zuletzt verbesserten Konjunkturdaten aus den USA nimmt die Hoffnung zu, dass die Schuldenkrise in der Eurozone in den Hintergrund gedrängt werden kann.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass eine Eskalation der Krise durch die Politik verhindert werden kann. Das Treffen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und dem italienischen Premier Monti am Berichtstag konnte keine nachhaltigen Akzente setzen. Substanziell wurde dieses als dünn beschrieben.

Unter den Einzelwerten stellten Metro mit einem Abschlag von 3,2 Prozent auf 28,38 Euro den größten Verlierer im DAX. Die Analysten der UBS haben ihr Votum auf "Verkaufen" gesenkt. In der Begründung heißt es, dass die Schuldenkrise in der Eurozone die Kauflust der Verbraucher dämpfe. Dazu passt auch der mit Abschlägen quittierte Geschäftsbericht von Douglas.

Das Weihnachtsgeschäft ist bei Douglas zwar recht gut gelaufen. Die Anleger störten sich allerdings an dem nur mageren Plus bei den Buch-Erlösen. Der Handelskonzern kann die Probleme im Buchhandel nicht länger kompensieren und muss den Bereich restrukturieren. Die Kosten für den Umbau werden das Ergebnis im laufenden Jahr belasten. Die Aktie brach daraufhin ein und verlor 10,0 Prozent auf 25,33 Euro.

Deutsche Börse verloren derweil 1,2 Prozent auf 41,15 Euro. Laut Medienberichten will die EU-Wettbewerbskommission die Fusion mit der NYSE-Euronext nicht genehmigen. Überraschend wäre ein Scheitern des Zusammenschlusses nicht. Allgemein wird bereits erwartet, dass die europäischen Kartellwächter den Kommissaren empfehlen werden, die Börsenfusion zu stoppen.

Die Wettbewerbshüter haben Bedenken, dass die Fusion den Unternehmen eine marktbeherrschende Position im börslichen Derivatehandel verschafft. Entsprechend gelassen waren denn auch die Reaktionen im Handel und das insgesamt nur moderate Minus der Aktie.

Lufthansa zogen gegen den Trend mit einem Plus von 2,8 Prozent auf 9,18 Euro kräftig an. Die Entwicklung im Frachtgeschäft hat positiv überrascht. "Zuversichtlich stimmt vor allem, dass Cargo wieder um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist. Im November stand da noch ein Minus von 9,4 Prozent", sagte ein Teilnehmer. Nach guten Passagierzahlen zogen in der zweiten Reihe Fraport um 2,0 Prozent auf 40,60 Euro an.

Tagesgewinner im DAX waren Commerzbank mit einem Plus von fünf Prozent auf 1,29 Euro. Einige Anleger hoffen, dass die Bank ohne neue Kapitalmaßnahmen die erhöhten Kapitalanforderungen erfüllen kann.

Im TecDAX gewannen Evotec um 1,5 Prozent auf 2,35 EUR. Das Biotechnologie-Unternehmen kann Fortschritte der Forschungsallianz mit dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim in bare Münze umwandeln. Die Kooperation hat einen so genannten Meilenstein erreicht, der eine Zahlung von 2,5 Millionen Euro auslöst. Software AG wurden auch am Tag nach der Gewinnwarnung weiterhin gemieden. Die Aktie verlor 3,1 Prozent auf 23,50 Euro.

DJG/mpt/ros

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