FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt weiten sich die Verluste bis zum Mittag aus. Im Handel ist von sich verstärkenden Gewinnmitnahmen die Rede. "Die Risikoaversion nimmt wieder zu", so ein Händler. Das werde auch an der erneuten Schwäche des Euro deutlich, der knapp einen Cent von den Tageshochs abgegeben hat. Dennoch, übergeordnet ist die Stimmung unter den Marktteilnehmern nicht schlecht. Der DAX verliert bis 13.22 Uhr MEZ 0,7 Prozent oder 41 auf 6.121 Punkte und notiert damit nur knapp über seinem Tagestief.

"Wir haben bisher einen guten Jahresstart gesehen, nun werden kleine Gewinne mitgenommen", so ein anderer Händler. Positiv wird gewertet, dass die deutsche Wirtschaft 2011 wie erwartet um 3,0 Prozent gewachsen ist. Damit zeigt sich Deutschland trotz der Schuldenkrise in der Eurozone robust. Gepaart mit den sich zuletzt verbesserten Konjunkturdaten aus den USA nimmt die Hoffnung zu, dass die Schuldenkrise in den Hintergrund gedrängt werden kann.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass eine Eskalation der Krise durch die Politik verhindert werden kann. Unter den Einzelwerten stellen Metro mit einem Abschlag von 3,3 Prozent auf 28,35 Euro den größten Verlierer im DAX. Die Analysten der UBS haben ihr Votum am Morgen auf "Verkaufen" gesenkt. In der Begründung heißt es, dass die Schuldenkrise in der Eurozone die Kauflust der Verbraucher dämpfe.

Dazu passt auch der mit Abschlägen quittierte Geschäftsbericht von Douglas. Das Weihnachtsgeschäft ist zwar recht gut gelaufen. Die Anleger stören sich allerdings an dem nur mageren Plus bei den Buch-Erlösen. Der Handelskonzern kann die Probleme im Buchhandel nicht länger kompensieren und muss den Bereich restrukturieren. Die Kosten für den Umbau werden das Ergebnis im laufenden Jahr belasten. Die Aktie bricht ein und verliert 6,7 Prozent auf 26,25 Euro.

Die Aktie der Deutschen Börse gewinnt 0,2 Prozent auf 41,73 Euro und baut damit ihre Gewinne vom Vortag aus. Laut Medienberichten will die EU-Wettbewerbskommission die Fusion mit der NYSE-Euronext nicht genehmigen. Lufthansa ziehen mit einem Plus von 1,2 Prozent auf 9,04 Euro noch deutlicher an. Im Handel ist von einer Gegenbewegung die Rede.

Im MDAX steigen Fraport um 2 Prozent auf 40,60 Euro. Der Flughafenbetreiber hat an seinem Heimatflughafen in Frankfurt im abgelaufenen Jahr 6,5 Prozent mehr Passagiere abgefertigt als 2010. Im Dezember wurde gar ein Anstieg um 12,2 Prozent verzeichnet.

Im TecDAX steigen Evotec um 0,7 Prozent auf 2,33 EUR, nachdem das Biotechnologie-Unternehmen Fortschritte der Forschungsallianz mit dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim in bare Münze umwandeln kann. Die Kooperation hat einen so genannten Meilenstein erreicht, der eine Zahlung von 2,5 Millionen Euro auslöst. Software AG werden auch am Tag nach der Gewinnwarnung weiter gemieden. Die Aktie verliert 2,5 Prozent auf 23,64 Euro.

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