Alt 10.01.12, 09:31
Standard XETRA-START/China-Vorgaben treiben DAX - Software AG brechen ein
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FRANKFURT (Dow Jones) - Gute Vorgaben aus China treiben die Kurse am Dienstag am deutschen Aktienmarkt nach oben. Gegen den Trend verlieren Siemens nach einer Gewinnwarnung von Philips und einem unter dem Strich verhalten klingenden Interview von Finanzchef Joe Kaeser. Software AG brechen nach enttäuschenden Zahlen ein Fünftel ein. Gegen 9.49 Uhr steigt der DAX um 1,2 Prozent oder 72 auf 6.089 Punkte. Für den MDAX geht es um 1,2 Prozent oder 111 auf 9.275 Punkte nach oben. Der TecDAX wird von den herben Verlusten beim Indexschwergewicht Software AG belastet und gibt um 1,2 Prozent oder 9 auf 704 Punkte nach.

In Schanghai haben die Indizes am Dienstag dank der Aussicht auf frische Liquidität den zweiten Tag in Folge kräftig angezogen. China will den Kapitalmarkt stärker für ausländische Investoren öffnen und besonders die Rolle von langfristig orientierten Anlegern aus dem institutionellen Sektor stärken, um dem geschwächten heimischen Aktienmarkt auf die Sprünge zu helfen. Daneben wurden die Kurse von der Hoffnung auf eine geldpolitische Lockerung gestützt. "Das hat auch den Risikoappetit der Europäer wieder etwas erhöht", sagt ein Börsianer.

Im frühen Geschäft sind mit Commerzbank vor alle die Prügelknaben der vergangenen Tage gefragt. Für die Aktien geht es um 2,5 Prozent auf 1,21 Euro nach oben. Weiter auf der Überholspur fahren nach den zuversichtlich klingenden Aussagen auf der Detroiter Motor-Show die Automobilwerte: VW ziehen um 2,5 Prozent auf 124,85 Euro an, BMW um 2,4 Prozent auf 58,22 Euro. VW hatten am Vortag im Minus geschlossen, nachdem der Kurs am Nachmittag mit einer Absage von VW-Chef Winterkorn an eine Fusion mit Porsche unter Druck geraten war.

Am anderen Ende des Kurszettels geben Siemens um 1,4 Prozent auf 74,70 Euro nach. Der Wettbewerber Philips hat eine Gewinnwarnung für das vierte Quartal abgegeben. Enttäuschend werde vor allem die Entwicklung im Healthcare- und Beleuchtungsgeschäft verlaufen, hieß es von den Niederländern. Auch Siemens verfügt über eine Healthcare-Division, die unter Osram firmierende Beleuchtungssparte soll irgendwann an die Börse gebracht werden. Philips brechen in Amsterdam um 6,3 Prozent auf 14,66 Euro ein.

Darüber hinaus hat sich Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser im Gespräch mit dem Wall Street Journal zurückhaltend über die Perspektiven für das laufende Jahr geäußert. Mit Aussagen wie "die Ziele sind ambitioniert" könnte das Unternehmen eine Gewinnwarnung vorbereiten, mutmaßt Heino Ruland von Ruland Research.

In der zweiten Reihe brechen Software AG nach enttäuschenden Eckdaten für das vierte Quartal um 19,5 Prozent auf 24,44 Euro ein, im Tagestief haben sie gar die 22,46 Euro gesehen. Jonathan Crozier von der WestLB geht davon aus, das sich das Unternehmen vor allem in den USA verpokert hat. Nach dem dritten Vierteljahr habe Software AG erklärt, dass Kunden Preisnachlässe forderten, diese jedoch nicht gewährt worden seien, da man damit rechne, dass die Klientel letztlich klein beigebe werde.

DJG/jej/gos

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