Alt 09.01.12, 17:27
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX setzt seine Verlustserie weiter fort
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit den Abgaben zu Wochenbeginn hat der deutsche Aktienmarkt nun bereits eine kleine Verlustserie von vier Tagen hingelegt. Die unverändert schwelende Staatsschuldenkrise in Europa belastet auch im neuen Jahr die Stimmung der Investoren. Und wer kann, dreht dem Euroraum den Rücken zu. Die Gemeinschaftswährung fiel am Morgen gegenüber dem US-Dollar zunächst auf das niedrigste Niveau seit dem Spätsommer 2010. Das Aktienbarometer DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,7 Prozent oder 41 Punkten bei 6.017,23. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 110,9 (Freitag: 110,0) Millionen Aktien im Wert von rund 2,45 Milliarden Euro.

Keine überraschenden Nachrichten gab es vom ersten Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy im neuen Jahr. Dort haben sie ihre Entschlossenheit bestätigt, den Euro gemeinsam zu retten und Europa für den globalen Wettbewerb fitter und wettbewerbsfähiger zu machen. Zugleich betonten sie die Bedeutung des deutsch-französischen Tandems für die Bewältigung der Krise und die Zukunftsfähigkeit des Kontinents. Die deutsch-französische Allianz sei "der Eckpunkt" für Europa, das ohne Einigkeit zwischen Deutschland und Frankreich keine Zukunft habe, sagte Sarkozy nach dem Gespräch mit Merkel in Berlin.

Vor allem Finanzwerte standen erneut unter Abgabedruck. Neben der Staatsschuldenkrise in Europa sorgt der Kapitalbedarf einiger Banken weiterhin für Verunsicherung unter den Investoren. Denn eine Kapitalerhöhung ist momentan nur unter größten Schwierigkeiten bei den Investoren unterzubringen. Ein erschreckendes Beispiel dafür liefert die aktuell laufende Kapitalerhöhung der italienischen Bank UniCredit. Seit Bekanntgabe der Details für die Kapitalerhöhung büßte die Aktie der UniCredit bereits um 44% ein. In Deutschland verlor die Aktie der Commerzbank 3,8 Prozent auf 1,18 Euro, Deutsche Bank fielen um 2,3 Prozent auf 26,36 Euro.

Die Automobilwerte standen mit dem Beginn der Auto Show in Detroit im Rampenlicht. So hat sich BMW optimistisch zum laufenden Jahr geäußert, unter anderem wegen des hohen Auftragsbestands. Der Konzern will nun die Kapazitäten in den USA, in Russland und in Indien ausbauen. Die Analysten der Credit Suisse haben BMW auf eine Liste besonders aussichtsreicher Aktien genommen, die so genannte European Focus List. Der Kurs stieg um 2,3 Prozent auf 56,84 Euro.

Auch Daimler geht mit Zuversicht ins neue Jahr. 2012 werde ein gutes Jahr, sagte Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche am Rande der Detroiter Automobilmesse. Der globale Automobilmarkt wird nach Aussage des Managers um etwa 4 Prozent wachsen. Für sein Unternehmen stellte Zetsche ein überproportionales Plus in Aussicht. Daimler zogen um 0,7 Prozent an auf 36,73 Euro an.

Die Fusion von Volkswagen und Porsche ist vom Tisch. Der Zusammenschluss sei wegen der rechtlichen Scharmützel "nicht mehr möglich", so VW-Chef Martin Winterkorn. Volkswagen wolle nun so schnell wie möglich das Porsche-Kerngeschäft mit Sportwagen herauslösen, um die restlichen Anteile an der Marke Porsche in den Konzern integrieren zu können. VW gaben um 1,8 Prozent auf 121,75 Euro nach.

In der zweiten Reihe tendierte der MDAX 0,6 Prozent leichter, für den TecDAX schloss kaum verändert. Hier notierten Dialog Semiconductor nach ersten Zahlen zum vierten Quartal 2011 um 1,1 Prozent fester bei 14,23 Euro. Nach dem Zwischenbericht sieht die DZ-Bank ihre positive Meinung zu dem Unternehmen bestätigt. Der Umsatz liege um 10 Prozent über ihrer Schätzung und dem Konsens.

DJG/thl/ros

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