FRANKFURT (Dow Jones) - Abwärts geht es am Montag für den deutschen Aktienmarkt bereits den vierten Tag in Folge. Die schwelende Staatsschuldenkrise in Europa belastet auch im neuen Jahr die Stimmung unter den Investoren. Und wer kann, dreht dem Euroraum momentan den Rücken zu. Die Gemeinschaftswährung fiel am Morgen gegenüber dem US-Dollar zunächst auf das niedrigste Niveau seit Spätsommer 2010. Das Aktienbarometer DAX fällt um 12.50 Uhr um 0,2% oder 11 Punkte auf 6.046.

Mit Spannung wird an der Börse darauf geschaut, was das Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem französischen Ministerpräsidenten Nicolas Sarkozy liefert. Merkel und Sarkozy dürften weniger die akute Krisenarbeit in den Mittelpunkt rücken. Vielmehr dürften sie den Fokus auf strategische Überlegungen zur Stärkung der Wirtschaftskraft in der Eurozone insgesamt legen. Denn auf dem Ende Januar angesetzten ersten Gipfel des Jahres in Brüssel sollen vor allem Maßnahmen zur Wirtschaftsbelebung und zum Abbau der Arbeitslosigkeit auf den Weg gebracht werden.

Neben der Vorbereitung auf den EU-Gipfel dürfte es um die Restrukturierungsbemühungen in Italien und Griechenland gehen. Die Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den Gläubigern um einen Schuldenschnitt dauern an. Dabei wird bezweifelt, ob die angepeilte Schuldenreduzierung von 50 Prozent ausreichen wird. "Große neue Erkenntnisse erwarte ich mir nicht von dem Treffen aber nicht", sagt ein Händler einer europäischen Großbank.

Vor allem die Finanzwerte stehen unter Abgabedruck. Neben der Staatsschuldenkrise in Europa sorgt der Kapitalbedarf einiger Banken für Verunsicherung unter den Investoren. Denn eine Kapitalerhöhung ist momentan nur unter größten Schwierigkeiten bei den Investoren unterzubringen. Ein erschreckendes Beispiel dafür liefert die aktuell laufende Kapitalerhöhung der italienischen Bank UniCredit. In Deutschland verliert die Aktie der Commerzbank 2,2 Prozent auf 1,20 Euro, Deutsche Bank verlieren 1,3% auf 26,25 Euro.

Die Automobilwerte knüpfen mit dem Beginn der Auto Show in Detroit an die Gewinne der vergangenen Woche an. BMW hat sich optimistisch zum laufenden Jahr geäußert, unter anderem wegen des hohen Auftragsbestands. Der Konzern will nun die Kapazitäten in den USA, in Russland und in Indien erweitern. Die Analysten der Credit Suisse haben BMW nun auf eine Liste besonders aussichtsreicher Aktien genommen, die so genannte European Focus List. Der Kurs steigt um 2,2 Prozent auf 55,56 Euro. Daimler ziehen um 1 Prozent an auf 36,84 Euro, VW legen um 0,7 Prozent zu auf 124,90 Euro.

In der zweiten Reihe tendiert der MDAX 0,3 Prozent leichter, für den TecDAX geht es um 0,1 Prozent nach unten. Hier notieren Dialog Semiconductor nach ersten Zahlen zum vierten Quartal 2011 kaum verändert bei 14,09 Euro. Nach dem Zwischenbericht sieht die DZ-Bank ihre positive Meinung zu dem Unternehmen bestätigt. Der Umsatz liege um 10 Prozent über ihrer Schätzung und dem Konsens.

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