FRANKFURT (Dow Jones) - Kursgewinne der Autotitel stützen die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Der DAX gewinnt gegen 9.40 Uhr 0,2 Prozent oder 12 auf 6.070 Punkte und beendet damit erst einmal die Phase der Gewinnmitnahmen, die ihn in der zweiten Hälfte der vergangenen Woche zurückgeworfen hatte. Die befürchteten Anschlussverkäufe wegen der Schuldenkrise bleiben somit zunächst aus.

Die Automobilwerte knüpfen mit dem Beginn der Auto Show in Detroit an die Gewinne der vergangenen Woche an. BMW hat sich optimistisch zum laufenden Jahr geäußert, unter anderem wegen des hohen Auftragsbestands. Der Konzern will nun die Kapazitäten in den USA, in Russland und in Indien erweitern. Die Analysten der Credit Suisse haben BMW nun auf eine Liste besonders aussichtsreicher Aktien genommen, die so genannte European Focus List. Der Kurs steigt um 1,1 Prozent auf 55,14 Euro. Daimler ziehen um 0,8 Prozent an auf 36,76 Euro, VW legen um 0,1 Prozent zu auf 124,10 Euro.

Übergeordnet ist das Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy das dominierende Thema. Neben der Vorbereitung auf den EU-Gipfel Ende Januar dürfte es um die Restrukturierungsbemühungen in Italien und Griechenland gehen. Die Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den Gläubigern um einen Schuldenschnitt dauern an, dabei wird bezweifelt, ob die angepeilte Schuldenreduzierung von 50 Prozent ausreichen wird.

"Große neue Erkenntnisse erwarte ich mir nicht von dem Treffen aber nicht", sagt ein Händler einer europäischen Großbank. Die leichte Euphorie zu Jahresbeginn sei jedenfalls zum Teil wieder aus dem Markt gewichen. Die Anleger schauten wieder auf die Entwicklung der Renditen an den Anleihemärkten. In der laufenden Woche wollen Italien und Spanien Anleihen platzieren.

Neben der Schuldenkrise und der Auto Show in Detroit wird der Auftakt der Berichtssaison in den USA die Anleger an den Finanzmärkten beschäftigen. Traditionell eröffnet Alcoa am Abend nach Handelsschluss in New York die Saison.

Gesucht sind im frühen Handel adidas mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 52,12 Euro. Im laufenden Jahr will der Sportartikelhersteller weiter wachsen, so Finanzvorstand Robin Stalker in einem Interview mit der Börsen-Zeitung. "Damit sollte der Wert sich weiterhin gegen den Abwärtssog stemmen", meint ein Händler mit Blick auf die stabile Entwicklung in den vergangenen Monaten.

Auf der anderen Seite fallen HeidelbergCement mit einer Abstufung durch die UBS um 2,1 Prozent auf 33,06 Euro. Auch Commerzbank geben etwas nach. In der zweiten Reihe tendiert der MDAX unverändert, der TecDAX legt um 0,4 Prozent zu. Hier ziehen Dialog Semiconductor nach ersten Zahlen zum vierten Quartal 2011 um 3,4 Prozent an auf 14,55 Euro. Der Umsatz liege um 10 Prozent über ihrer Schätzung und dem Konsens, merken die Analysten der DZ Bank an.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217,
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