FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt notiert am Mittwochmittag knapp im Minus, nachdem er mit kleinen Kursgewinnen gestartet war. Der DAX verliert gegen 13.10 Uhr MESZ 0,2% oder 14 auf 7.279 Punkte und liegt damit gut 30 Punkte unter seinem Tageshoch. Das übergeordnete Thema ist weiterhin die Haushaltslage in Griechenland, wobei die Nachrichtenlage teilweise als "verwirrend" bezeichnet wird.

Die Mehrheit der Marktteilnehmer geht davon aus, dass es ein neues Hilfspaket für die Griechen geben wird, das von der EU und dem IWF gemeinsam geschnürt wird. Eine mögliche Umschuldung scheine dagegen momentan vom Tisch zu sein.

Belastend wirkten sich am Vormittag die Einkaufsmanagerindizes aus dem Euroraum aus. Auch die Geschäftstätigkeit in der verarbeitenden Industrie Deutschlands hat im Mai stärker an Schwung verloren als zunächst berichtet. Im Fokus steht am Nachmittag aus den USA der ADP-Arbeitsmarktbericht als Vorlaufindikator für den offiziellen US-Monatsbericht am Freitag. Auch der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe steht zur Veröffentlichung an.

Commerzbank tendieren am letzten Tag des Bezugsrechtshandels schwach. Die Aktie verliert um 2,6% auf 3,10 EUR. Bereits am Morgan hatte es geheißen, das Marktverhalten bei der jüngsten Kapitalerhöhung der Deutschen Bank habe gezeigt, dass dann ein hohes Angebot auf den Markt komme. "Wer kaufen will, sollte bis dahin warten", so ein Händler. "Der Druck auf die Aktie sollte nun nachlassen", erwartet ein Händler am Mittag nach Abschluss des Bezugsrechtehandels.

Keine große Belastung für Deutsche Telekom sehen Händler im nun erfolgten formalen Widerspruch von Sprint Nextel gegen die Fusion von AT&T und T-Mobile USA. Erst wenn sich Hinweise verdichteten, die US-Wettbewerbsbehörde könnte den Deal ernsthaft untersagen wollen, dürfte die Telekom unter Druck geraten, heißt es. Telekom notieren nur 0,1% leichter bei 10,32 EUR.

Im TecDAX hat MorphoSys den Rückkauf von 100.000 eigenen Aktien angekündigt. Die Aktie gewinnt daraufhin 5% auf 21,69 EUR. Gut kommt bei Karl-Heinz Scheunemann, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg der Zukauf von Evotec an. Das Biotechnologieunternehmen übernimmt für insgesamt mehr als 12 Mio EUR Compound Focus. Der in den USA ansässige Anbieter ist auf Substanzverwaltung und -logistik spezialisiert. Evotec steigen um 7% auf 2,80 EUR.

Im SDAX zeichnet sich die Übernahme von Medion durch den ThinkPad-Hersteller Lenovo an, der die Nummer drei auf dem deutschen PC-Markt werden will. Der chinesische Computerhersteller kündigte überraschend an, den Aktionären des SDAX-Unternehmens Medion 13 EUR je Anteilsschein zahlen zu wollen. Medion haussieren um 17% auf 12,98 EUR.

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