Alt 07.05.14, 10:51
Standard Kurse in Tokio fallen auf Dreiwochentief
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Rote Vorzeichen haben zur Wochenmitte den Handel an den asiatischen Börsen dominiert. Am stärksten standen die Notierungen an der Börse in Tokio unter Druck, wo der Nikkei-225 um 2,9 Prozent auf 14.033 Punkte abrutschte und damit auf den tiefsten Stand seit drei Wochen fiel. Es war zugleich das stärkste Minus seit Mitte März. Während übergeordnet vor allem die schwachen US-Vorgaben für die Abgaben verantwortlich gemacht wurden, kam in Tokio als Belastungsfaktor noch der starke Yen hinzu.

Dieser war mit der zunehmenden Eskalation der Lage in der Ukraine-Krise bei den Anlegern als vermeintlich sicherer Hafen gefragt. Der Dollar kostete 101,47 Yen. Das entsprach zwar in etwa dem Vortagesniveau, vor der feiertagsbedingten Handelspause am Montag und Dienstag lag er am Freitag aber noch bei 102,21 Yen. Darauf konnten die Börsianer in Tokio erst am Mittwoch reagieren. Eine starke einheimische Währung ist tendenziell ein Belastungsfaktor für die exportlastige japanische Wirtschaft.

"Der starke Yen und die Unsicherheit, welche Auswirkungen die Erhöhung der Mehrwertsteuer am 1. April auf die konjunkturelle Entwicklung haben wird, haben den Aktienmarkt unter Druck gesetzt", so Stratege Norihiro Fujito von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Erst die kommenden Daten werden Aufschluss über die möglichen Folgen der Steuererhöhung bringen. Bis dahin dürften die Sorgen fortbestehen, ergänzte der Teilnehmer.

An den anderen asiatischen Aktienmärkten fielen die Abgaben etwas geringer aus. In Hongkong gab der Hang-Seng-Index nach der Feiertagspause am Dienstag um 1,1 Prozent nach und rutschte auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen. Hier drückte weiter der schwache chinesische Einkaufsmanagerindex auf das Sentiment.

Abwärts ging es vor allem für die Tencent-Aktie, die 3,8 Prozent verlor und auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten rutschte. Zur Begründung wurde auf den geplanten US-Börsengang des Wettbewerbers Alibaba verwiesen, der Liquidität von anderen bereits gelisteten Branchentiteln absaugen könnte. Dazu kam die jüngste Akquisition von NavInfo für 1,17 Milliarden Yuan. "Der Preis für die Übernahme ist zwar recht hoch, doch dürfte Tencent damit seine Marktpräsenz im Bereich digitale Karten ausbauen", sagte ein Analyst.

Auch auf dem chinesischen Festland ging es abwärts, der Shanghai-Composite büßte 0,9 Prozent auf 2.010 Punkte ein. Händler sprachen von einem technisch geprägten Handel. Eine wichtige psychologische Unterstützung liege bei der Marke von 2.000 Punkten, sagte ein Teilnehmer. Vor den im Wochenverlauf noch anstehenden chinesischen Konjunkturdaten habe zudem etwas Zurückhaltung bei den Investoren geherrscht. So stehen die Handelsbilanz und die Verbraucherpreise, jeweils für April, auf der Agenda.

Für den S&P/ASX 200 in Sydney ging es um 0,8 Prozent nach unten. Hier sorgten vor allem die schwachen US-Vorgaben für fallende Kurse. Dazu kamen enttäuschende Einzelhandelsumsätze für März. Diese sind lediglich um 0,1 Prozent gestiegen, während Analysten mit einer Zunahme um 0,4 Prozent gerechnet hatten. Die Abgaben zogen sich dabei durch alle Sektoren. Für die Aktie von BHP Billiton ging es um 1,3 Prozent nach unten und die Titel der Commonwealth Bank of Australia fielen um 0,9 Prozent.

Kaum Einfluss auf den Handel an der Börse in Bangkok hatte die Absetzung der thailändischen Regierungschefin Yingluck Shinawatra wegen Amtsmissbrauchs durch das Verfassungsgericht. Der Aktienmarkt verzeichnet einen Abschlag von 0,2 Prozent. Auch die thailändische Währung Baht reagierte kaum. Allerdings könnte das Urteil Thailand in eine neue Krise stürzen, nachdem sich die monatelangen und oft gewaltsamen Proteste von Regierungsgegnern gegen Yingluck gerade erst wieder leicht beruhigt hatten. Die Anhänger der Ministerpräsidentin hatten schon angekündigt, im Falle ihrer Absetzung auf die Straßen zu gehen.

An den Rohstoffmärkten legte der Goldpreis nach den leichten Gewinnmitnahmen im US-Handel zu und kostete mit 1.312 Dollar je Feinunze fünf Dollar mehr als noch am Vorabend in New York. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI kletterte wieder über die Marke von 100 Dollar. Am Devisenmarkt verteidigte der Austral-Dollar sein erhöhtes Niveau knapp unter 0,9350 US-Dollar, nachdem die Notenbank am Vortag die Zinsen unverändert gelassen und sich tendenziell positiv über die Wirtschaftsentwicklung in Australien geäußert hatte.

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