Alt 29.04.14, 13:17
Standard Samsung-Aktie nach Quartalsausweis auf Talfahrt
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Der Gewinnanstieg von 5,9 Prozent auf umgerechnet 5,3 Milliarden Euro im ersten Quartal von Samsung hat die Börsianer am Dienstag kalt gelassen. Die Aktie des Technologieriesen verlor gut 2 Prozent und sorgte als Schwergewicht dafür, dass der Index der Börse in Seoul knapp im Minus schloss. Zwar fiel der Gewinnbeitrag des wichtigen Mobilfunkgeschäfts besser aus als erwartet, Marktteilnehmer bemängelten aber, dass ein Teil davon auf Sondereffekte zurückgeht, also nicht nachhaltig ist.

Sorgen bereitet den Anlegern der harte Wettbewerb auf dem Smartphonemarkt. Er führte dazu, dass Samsung zum zweiten Mal in Folge einen Rückgang des operativen Gewinns auswies. Der Wettbewerb dürfte sinkende Gerätepreise nach sich ziehen und damit für Druck auf die Gewinnmargen sorgen. Im Berichtsquartal konnte Samsung letztere mit 19,8 Prozent zwar noch halten, HMC Investment Securities rechnet aber beispielsweise mit einem Rückgang auf 13,5 Prozent im vierten Quartal.

Erstmals seit vier Jahren büßte Samsung im ersten Quartal außerdem Marktanteile ein, wenngleich die Südkoreaner ihre Spitzenposition mit 31,2 Prozent mit deutlichem Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger Apple (15,3 Prozent) verteidigten.

Abwärts ging es am australischen Aktienmarkt. Nachdem der S&P/ASX 200 anfangs nach guten US-Vorlagen auf ein neuerliches Sechsjahreshoch gestiegen war, dominierten im weiteren Handelsverlauf Gewinnmitnahmen. Vor allem Rohstoff- und Bankenaktien wurden verkauft.

Westpac Banking und National Australia Bank rutschten nach einer Herabstufung durch die Citigroup ins Minus, zudem litt der Sektor insgesamt unter einer Herabstufung auf "Hold" durch Bell Potter. Die Analysten hatten Bankenaktien zuvor zweieinhalb Jahre auf der Kaufliste stehen, sind aber nun nach Erreichen der Kursziele and angesichts der auf 5 Prozent gesunkenen Dividendenrenditen pessimistischer gestimmt. Sehr viele Akteure setzten bereits auf steigende Bankenkurse und gute Quartalsergebnisse aus dem Sektor, meinte Shawn Hickman von Marketmatters.com.au zu den Kursverlusten.

Im Rohstoffsektor sorgte der auf ein Siebenwochtief gesunkene Eisenerzpreis für Verluste. Beobachter begründeten dies mit in China angekündigten Kontrollen, inwieweit der Rohstoff zur Absicherung von Finanzgeschäften eingesetzt wird. Das habe Befürchtungen ausgelöst, dass große Lagermengen an Eisenerz aus Angst vor Untersuchungen auf den Markt geworfen werden könnten. Aktuell lagern 104 Millionen Tonnen in den chinesischen Häfen, verglichen mit 62 Millionen Mitte des Vorjahres. Rio Tinto, BHP Billiton und Fortescue Metals verloren zwischen 0,7 und 2,3 Prozent.

Während an der Börse in Tokio wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde, zogen die Kurse in China nach vier Tagen mit Kursverlusten erstmals wieder an und schlossen durchschnittlich rund 1 Prozent fester. Analysten wollten dem Anstieg aber nicht allzuviel Bedeutung beimessen und sehen den Abwärtstrend unverändert intakt, zumal im Mai wieder eine Reihe von Börsengängen zu erwarten sei, die Liquidität vom Aktienmarkt abziehen dürften.

Tagesfavoriten waren Immobilienaktien. Sie wurden nach einem Bericht gekauft, wonach die Behörden im südwestchinesischen Nanning Beschränkungen zum Kauf von Eigentumswohnungen gelockert haben. "Wir glauben, dass derlei regionale Ankündigungen zunehmen werden", hieß es dazu bei NSBO Beijing. Shanghai Xinmei Real Estate, Tianjin Jinbin Development und Wuhan Langold Real Estate gewannen bis zu 3,3 Prozent. China Vanke verloren gegen den Trend 0,4 Prozent, nachdem das Immobilienunternehmen den ersten Nettogewinnrückgang seit 2002 gemeldet hatte.

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