Alt 24.04.14, 13:41
Standard Börse Tokio von Wechselkursen und Politik belastet
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An den ostasiatischen Börsen haben sich am Donnerstag die Kursbewegungen in engen Grenzen gehalten. Es überwogen die Abgaben, wobei die Börse in Tokio mit deutlichen Verlusten aus dem Rahmen fiel. Am Vortag hatte die Wall Street trotz zumeist positiv aufgenommener Geschäftsberichte aus dem Technologiesektor ihre jüngste Gewinnphase beendet. Die schwachen US-Immobiliendaten, die schon die Wall Street gebremst hatten, lasteten auch auf dem Sentiment in Asien.

Während sich Sydney, Singapur und Hongkong mit knappen Aufschlägen gegen den allgemeinen Trend stemmten, meldeten die Handelsplätze in Seoul, Schanghai, Manila und Kuala Lumpur leichte Verluste. In Tokio verlor der Nikkei-225 mit einem Abschlag von 1,0 Prozent auf 14.405 Punkte deutlich stärker, was Händler mit den schleppenden Verhandlungen um eine Freihandelszone mit den USA und dem anziehenden Yen erklärten. Denn eine steigende Landeswährung verteuert japanische Exportprodukte und belastet daher mit schöner Regelmäßigkeit die Börse. Zum Handelsschluss am Aktienmarkt ging der US-Dollar bei 102,36 Yen nach Wechselkursen um knapp 102,54 Yen zu Beginn um.

Am Devisenmarkt zog darüber hinaus der Neuseeländische Dollar nach einer Leitzinsanhebung der Notenbank und "falkenhaften" Begleitkommentaren zunächst an, anschließend kam der "Kiwi" aber wieder etwas zurück. Zuletzt kostete die Devise 0,8593 US-Dollar. Im Anschluss an die Leitzinserhöhung war der "Kiwi" zunächst von Wechselkursen um 0,8586 bis auf 0,8637 US-Dollar geklettert.

In Tokio zeigten sich Anleger enttäuscht, dass US-Präsident Barack Obama und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe beim Ringen um eine pazifische Freihandelszone keinen Durchbruch errungen hatten. Japan hat als Exportnation großes Interesse am Zustandekommen der Handelsallianz. "Damit sich Anleger wieder ernsthaft für japanische Aktien interessieren, bedarf es konkreter Steuererleichterungen für Unternehmen. Dies betrifft besonders Stahlwerte, denn die Branchenunternehmen leiden unter hohen Energiekosten", sagte Fondsverwalter Hiroyuki Fukunaga von Investrust. In Südkorea drückten schwache Wachstumsdaten auf die Stimmung. Der BIP-Zuwachs blieb auf Quartalssicht knapp unter der Marktprognose.

Am japanischen Aktienmarkt zeigten die positiven Apple-Geschäftszahlen keine Reaktion bei den Kursen der Komponentenlieferanten. Während Foster Electric um 0,6 Prozent zulegten, büßten Murata 1,1 Prozent ein und Meiko Electronics schlossen unverändert. Das gleiche Bild auch in Taiwan. An der Börse in Taipeh gingen Hon Hai und TSMC unverändert aus der Sitzung.

Im japanischen Versorger-Sektor sanken Kansai Electric Power um 4,2 Prozent, nachdem sich die Hoffnung auf ein schnelles Wiederanfahren von Atommeilern etwas verflüchtigt hatte. Nach einem Bericht über eine schwache Geschäftsentwicklung fielen NTT DoCoMo um 1,3 Prozent. Dagegen stiegen Kobe Steel um 2,3 Prozent. Hier stützten Berichte über eine Rückkehr des Stahlkonzerns in die Gewinnzone.

Wenig Bewegung zeigte der Rohstoffmarkt: Hohe US-Lagerbestände einerseits und zunehmende Spannungen in der Ukraine andererseits hielten sich am Ölmarkt die Waage. Der Preis für ein Fass Rohöl der europäischen Referenzsorte Brent stieg um 3 US-Cents auf 109,14 US-Dollar. Auch der Goldpreis zeigte kaum Regung. Nach 1.284 US-Dollar im späten US-Geschäft war die Feinunze in Asien zuletzt für den selben Preis zu haben.

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