Alt 22.04.14, 13:40
Standard Tokio fällt mit den stärkeren Abgaben aus dem Rahmen
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Die ostasiatischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag in einer engen Spanne und ohne klaren Trend bewegt. Händler sprachen von einem typischen Feiertagshandel zwischen dem Osterfest und den anrückenden Feiertagen in Australien und Neuseeland am kommenden Freitag. Zwar war über Ostern am Montag mit Hongkong nur eine wesentliche Börse der Region geschlossen, gleichwohl waren viele Anleger aus Übersee dem Markt fern geblieben. Auch die Wall Street hatte am Vortag die dünnsten Umsätze des Jahres verzeichnet.

Die Börse in Tokio fiel bei der Betrachtung der regionalen Handelsplätze mit üppigen Abgaben aus dem Rahmen. Hier gab einmal mehr der Devisenmarkt die Richtung vor. Der US-Dollar bewegte sich zunächst mit 102,63 Yen kaum verändert in der Nähe seines Zweiwochenhochs von 102,72 Yen. Im späten Geschäft zog der Yen dann aber bis auf 102,41 zum Dollar an und drückte die Tokioter Börse ins Minus. Steigende Yen-Wechselkurse machen japanische Produkte im Ausland weniger wettbewerbsfähig und belasten daher sehr häufig die Börse in Tokio. Der Nikkei-225 gab 0,9 Prozent auf 14.389 Punkte ab.

Das Handelsbilanzdefizit hatte im März das befürchtete Ausmaß deutlich überschritten. Entscheidend für die Stimmung am Markt war allerdings die Spekulation, dass zusätzliche geldpolitische Lockerungen durch die japanische Notenbank unwahrscheinlicher geworden seien. Dies stützte den Yen und belastete Aktien. "Anleger scheinen die Hoffnung auf weitere Lockerungen durch die Bank of Japan aufzugeben", sagte Marktstratege Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management.

Daneben meldeten die Börsen in Australien, Südkorea, Singapur, Malaysia, Taiwan, Schanghai und den Philippinen moderate Aufschläge - angeführt von Singapur mit einem Plus von knapp 0,6 Prozent. "Es gibt aktuell nur wenig Gründe, an der Börse zu handeln. Daher dürften die ausgebildeten Handelsspannen bis zu den Notenbanksitzungen in den USA und Japan im Verlauf des Monats Bestand haben", glaubte Marktstratege Takashi Matsumoto von Okasan Securities in Tokio.

Dort zählten Finanzwerte zu den schwächsten. Daiwa Securities verloren 3,0 Prozent und Nomura Holdings 1,8 Prozent. Im Bankensektor traf es Mitsubishi UFJ Financial Group und Sumitomo Mitsui Financial Group, die 2,3 bzw. 1,4 Prozent einbüßten. Diese Branchewerte reagieren in der Regel sehr sensibel auf Lockerungen der Geldpolitik. Die Titel des Elektronikkonzerns Yaskawa Electric sanken um 5,1 Prozent, nachdem die Markterwartungen bei Geschäftsausweis und Ausblick klar verfehlt worden waren.

Die Börse in Hongkong pendelte um den Freitagsschluss, letztlich setzte sich ein negativer Trend durch. Zum einen wartete der Markt auf wichtige Kennziffern zu Einkaufsmanagerindizes für April, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Zum anderen belasteten die Abschläge bei diversen gelisteten Töchtern des Staatskonzerns China Resources Holding. Der Chairman musste im Zuge von Korruptionsermittlungen in der Kommunistischen Partei seinen Hut nehmen. Die Titel von China Resources Power brachen um 9,6 Prozent ein.

Ein schwacher Geschäftsbericht des Automobilkonzerns Great Wall Motor belastete derweil den ganzen chinesischen Sektor. Great Wall stürzten um 6,3 Prozent ab, Geely Automobile um 3,5 Prozent. In Sydney waren die Werte der vier großen Banken gefragt. Australia & New Zealand Banking Group und Westpac legten um 1,2 bzw. 1,0 Prozent zu - beide schlossen auf Allzeithoch. Auch Commonwealth Bank und National Australia Bank verteuerten sich. Die hohen Renditen lockten Anleger, hieß es.

Am Rohstoffmarkt tat sich wenig. Der Goldpreis stieg leicht auf 1.292 US-Dollar je Feinunze nach Preisen um 1.290 Dollar im späten US-Handel. Zuvor hatten positive US-Daten Gold noch belastet. Das Fass Rohöl der Sorte Brent kostete mit 109,60 rund 35 US-Cent weniger als am Vorabend.

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