Alt 17.04.14, 13:30
Standard Mehr Fragen als Antworten durch China-Daten
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Wenig Bewegung ohne klaren Trend - so haben sich die ostasiatischen Aktienbörsen am Donnerstag präsentiert. Waren die chinesischen Wachstumsdaten am Vortag noch durchweg positiv aufgenommen worden, kamen nun immer wieder Zweifel über China als Wachstumslokomotive auf. Volkswirte hatten bereits am Vortag gewarnt, die fetten Jahre in China könnten vorbei sein. Denn das Wachstum sei seit Jahren rückläufig. Andererseits kamen die jüngsten Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen an den Märkten gut an, die die niedrige Inflation betont und keinerlei Anzeichen einer baldigen Zinsanhebung hatte erkennen lassen.

Kein Störfeuer in diesem Zusammenhang sahen Händler im Konjunkturbericht Beige Book vom Vorabend. In diesem kam die US-Notenbank zu dem Schluss, dass die Konjunktur in den USA nach dem harten Winter auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist.

Vor dem langen Osterwochenende in den christlich geprägten Regionen der Welt fallen die Umsätze quer durch alle asiatischen Börsen mager aus. "Aus Übersee gibt es keine größeren Transaktionen", sagte ein Händler in Tokio. Nach den deutlichen Vortagesaufschlägen dominierten in Tokio zunächst Gewinnmitnahmen, letztlich stagnierte der Nikkei-225 bei 14.418 Punkten - wie so oft gebremst von einem steigenden Yen, der die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen im Ausland beschneidet. "Aktien haben sich nach dem Ausverkauf der Vorwoche ein gutes Stück erholt. Aber die jüngste Mehrwertsteuererhöhung deckelt den Markt bis auf Weiteres", sagt Vermögensverwalter David Ruff von Management LLC. Der US-Dollar kostete zuletzt rund 102 Yen nach Wechselkursen von 102,20 bis 102,30 Yen am Vortag. Belastet wurde der Dollar von den Yellen-Kommentaren, denn auch zum Euro gab die US-Devise nach.

Während die Kurse in Schanghai leicht nachgaben und in Seoul und Singapur stagnierten, meldeten Hongkong, Sydney und die Börse in Indonesien dagegen moderate Aufschläge. In China hatten die Aufsichtsbehörden die Mindestreserveanforderungen für einige ausgewählte Agrarbanken gesenkt. Begründet wurde der Schritt mit Anpassungen an übliche Standards. Dies befeuerte die Spekulation, die Großbanken könnten ihre Kapitalreserven stärker aufgelöst haben, weil sie möglicherweise mehr Kredite vergeben haben. Die Gewinne im Bankensektor verflüchtigten sich jedoch im Verlauf. Was Anleger über die tatsächliche Verfassung der chinesischen Konjunktur dachten, ließ sich im Baustoffsektor ablesen: Zementwerte wurden verkauft. Anhui Conch Cement sanken um 2,7 und Xinjiang Qingsong BM and Chemicals Group um 0,9 Prozent.

In Sydney gewannen Woodside Petroleum 1,0 Prozent, nachdem der zweitgrößte australische Ölkonzern einen Produktionssprung um 16 Prozent im ersten Quartal bekannt gegeben hatte. Gewinnmitnahmen belasteten in Tokio Fast Retailing und Bridgestone, die 1,5 bzw. 1,0 Prozent einbüßten. Honda Motor verloren 2,1 Prozent. Nach der jüngsten Kehrtwende der japanischen Politik zur Kernkraft wachsen die Spekulationen, dass abgeschaltete Meiler wieder ans Netz gehen könnten. Kansai Electric Power und Chubu Electric Power stiegen um 3,1 bzw. 2,5 Prozent.

Wenig Bewegung gab es am Rohstoffmarkt. Der Preis für Öl der europäischen Referenzsorte Brent fiel ganz leicht auf 109,49 US-Dollar je Fass. Nach einer Zwischenerholung sank der Goldpreis wieder auf 1.299 Dollar, nachdem die Feinunze am Vortag im US-Handel für 1.303,50 Dollar zu haben gewesen war.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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