Alt 14.04.14, 13:27
Standard Vereinzelte Stabilisierungsansätze an den Börsen
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An den ostasiatischen Börsen war am Montag keine einheitliche Tendenz auszumachen. Händler sprachen von einem Tauziehen zwischen Käufern und Verkäufern. Zwar lasteten die negativen Vorgaben der US-Aktienmärkte und die jüngste Eskalation des Ukrainekonflikts auf der Stimmung. Der Veröffentlichung chinesischer Konjunkturdaten zu Bruttoinlandsprodukt und Industrieproduktion am Mittwoch blickten viele Anleger ebenfalls mit Skepsis entgegen. Gleichwohl gab es vereinzelt aber auch Stabilisierungsansätze.

In Tokio schloss der Nikkei-225-Index um 0,4 Prozent niedriger bei 13.910 Punkten, nachdem er in der vergangenen Woche insgesamt 7,3 Prozent abgegeben hatte. Zum einen bremste der noch immer recht starke Yen besonders die Kurse exportorientierter Unternehmen. Die japanische Währung ist wegen des Ukrainekonflikts als vermeintlich sicherer Hafen gesucht.

Angst vor schwachen Unternehmensausweisen und -ausblicken hielt die Anleger ebenfalls davon ab, die jüngsten Verluste zum Wiedereinstieg zu nutzen. Ende des Monats beginnt in Japan die Bilanzsaison zum Geschäftsjahr 2013/14, das am 31. März endete. Laut einer Umfrage der japanischen Notenbank rechnen die Unternehmen des Landes im Durchschnitt damit, dass ihre Gewinne im laufenden Geschäftsjahr um 0,7 Prozent sinken.

Die Wirtschaftspolitik des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe trägt bislang nicht die erhofften Früchte. Zudem dürfte die jüngste Mehrwertsteuererhöhung die Nachfrage nach vielen Produkten dämpfen und damit die Unternehmensgewinne schmälern. Analysten warnten, dass die japanischen Aktien noch nicht den Boden erreicht haben könnten. Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management sieht den Nikkei in den kommenden Tagen bis auf 13.500 Punkte fallen.

Ein Medienbericht über eine anstehende Kapitalerhöhung drückte die Aktie von Sharp um 8,7 Prozent. Laut Asahi Shimbun will Sharp Aktien für 200 Milliarden Yen ausgeben, um seine Kapitalbasis zu stärken. Der Kurs des Nikkei-Schwergewichts Fast Retailing, der schon am Freitag um knapp 8 Prozent abgestürzt war, verlor weitere 3 Prozent. Die Mutter der Bekleidungskette Uniqlo hatte in der vergangenen Woche enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt.

An der Börse in Schanghai stieg der Leitindex Shanghai Composite um 0,1 Prozent. Vor den Konjunkturdaten am Mittwoch überwog Vorsicht, zumal die Daten der jüngsten Vergangenheit von einer Abkühlung der chinesischen Wirtschaft gezeugt hatten. Gleichzeitig ließ die Begeisterung über eine weitere Öffnung der chinesischen Aktienmärkte nach, die den Markt in der vergangenen Woche nach oben getragen hatte. Anleger nahmen Gewinne in Banken-, Versicherungs- und Bauwerten mit.

In Hongkong verteuerten sich MMG-Aktien um 6,5 Prozent, nachdem der Bergbaukonzern den Kauf der Kupfermine Las Bambas in Peru angekündigt hatte. MMG zahlt 5,85 Milliarden US-Dollar für die Mine, die bislang GlencoreXstrata gehört, und steigt mit dem Kauf zum größten asiatischen Kupferproduzenten auf. An der Hongkonger Börse gaben Glencore-Aktien zunächst sichtbar nach, erholten sich später aber und drehten mit der Eröffnung der europäischen Börsen ins Plus. In London legen Glencore im frühen Handel um 1,4 Prozent zu.

Gewinnmitnahmen prägten den Handel an der Börse in Sydney, wo der S&P/ASX-200 um 1,3 Prozent nachgab. In der vergangenen Woche war der Index auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren gestiegen. Coca-Cola Amatil büßten 7 Prozent ein. Nach der Gewinnwarnung des Unternehmens in der vergangenen Woche hatten die Analysten von Goldman Sachs und J.P. Morgan die Aktien heruntergestuft. QBE ermäßigten sich um 3,7 Prozent. Das Unternehmen wird seine US-Tochter Winterthur voraussichtlich mit Verlust verkaufen.

An den Rohstoffmärkten trieb der Konflikt um die Ukraine die Preise für Gold und Öl nach oben. Das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI stieg auf 104,46 von 103,74 Dollar am Freitag im späten US-Geschäft. Anleger spekulierten auf eine Angebotsverknappung infolge der Krise. Die Feinunze Gold verteuerte sich auf 1.326 von 1.318 Dollar. Das gelbe Edelmetall profitierte vom Sicherheitsbedürfnis der Anleger.

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