Alt 16.07.13, 11:54
Standard Yen und "Aussie" die treibenden Kräfte
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An den ostasiatischen Börsen hat sich am Dienstag kein klarer Trend durchgesetzt. Es überwogen die Minuszeichen in der Region. Aus dem Rahmen fiel Japan, dort stiegen die Kurse auf den höchsten Stand seit Mitte Mai. Händler billigten der Börse in Tokio etwas Nachholbedarf zu, weil in Japan am Vortag wegen eines Feiertages der Handel geruht hatte und Marktteilnehmer somit nicht auf die chinesischen Wachstumsdaten handeln konnten. Wichtiger war aber die aktuelle Yen-Schwäche. Steigende Aktienkurse korrelieren häufig mit fallenden Yen-Notierungen. Ein schwacher Yen erhöht die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Exportunternehmen.

Am Devisenmarkt sprang der US-Dollar zeitweise über die Marke von 100-Yen auf in der Spitze 100,07 Yen. Am vergangenen Freitag hatten Anleger für einen Dollar lediglich 99,22 Yen einstreichen können. Zwar neigte der Yen bereits am Vortag zur Schwäche, da konnten Aktieninvestoren jedoch nicht darauf handeln. Zuletzt ging der Dollar bei 99,88 Yen um. Devisenhändler rechnen mit dem nächsten wichtigen Impuls für das Währungspaar am Mittwoch, wenn US-Notenbankpräsident Ben Bernanke vor dem US-Kongress zur Geldpolitik sprechen wird.

Mit dem Australischen Dollar zeigte sich eine weitere Währung der Region auffällig zum US-Pendant. Der "Aussie" zog zum US-Dollar deutlich an. Devisenanalysten sprachen von einer Überraschung durch die australische Notenbank. Diese sieht in der Abwertung der Landeswährung einen Beitrag zur Inflation. Am Markt wurde dies als eine Anhebung der Inflationsprognose interpretiert. Die Chancen auf eine weitere Zinssenkung seien damit gesunken, hieß es im Devisenhandel zur Stärke des "Aussie". Dieser springt bis auf 0,9197 US-Dollar von zuvor 0,9109 US-Dollar. Zuletzt wurde ein Australischer Dollar 0,9182 US-Dollar gehandelt.

Am japanischen Aktienmarkt legte der Nikkei-225 dank des Schubs vom Devisenmarkt um 0,6 Prozent auf 14.599 Punkte zu. 28 von 33 Sektoren schlossen im Plus. "Während des Feiertages gab es in die Region nichts wirklich Belastendes. Die China-Daten erfüllten die Erwartungen", kommentierte Aktienstratege Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities das Marktgeschehen in Japan. Gesucht waren Exportwerte: Canon gewannen 2,7 und Toyota Motor 0,8 Prozent. Positive Geschäftszahlen ihrer US-Wettbewerber Citigroup und J.P. Morgan stützten die Aktien japanischer Banken. Mitsubishi UFJ Financial legten um 1,1 und Sumitomo Mitsui Financial um 0,5 Prozent zu. Tepco schnellten um 13 Prozent empor, Kansai Electric Power gewannen 2,6 Prozent. Grund für die Euphorie im Versorgersektor war das erste Treffen der Atomaufsichsbehörden zur Reaktorsicherheit. Nach dem Fukushima-Desaster 2011 dürfen in Japan Atomkraftwerke wieder ans Netz gehen, sofern sie die neuen Sicherheitsauflagen erfüllen.

In Sydney zeigte sich der S&P/ASX-200 mit einem Aufschlag von 0,1 Prozent. Rio Tinto und Paladin zogen um 1,4 bzw 7,3 Prozent an, die Förder- und Produktionsberichte der Minenbetreiber stießen auf eine positive Resonanz am Markt. In China kehrten nach den BIP-Daten des Vortages Sorgen über das erlahmende Wirtschaftswachstum ein und drückte die Kurse zunächst ins Minus. Der Shanghai-Composite gewann letztlich 0,3 Prozent, der HSI in Hongkong 0,1 Prozent. Der Kospi in Seoul verlor 0,5 Prozent. Der Stahlkocher Posco hat seine Pläne zum Bau eines Stahlwerkes im Südwesten Indiens wegen lokaler Widerstände endgültig begraben, die Aktie büßte 0,8 Prozent ein. Die Wettbewerberpapiere von Hyundai Steel gaben 1,6 Prozent ab.

Öl blieb teuer, bewegte sich aber kaum. Das Fass WTI wurde zuletzt mit 106,15 US-Dollar gehandelt nach einem US-Settlement von 106,32 Dollar. Die Feinunze Gold ging bei 1.287 nach zuletzt 1.282 Dollar um.

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