Alt 11.07.13, 10:58
Standard Fed-Chef sorgt in China für Kurssprung
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US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat den Finanzmärkten in Ostasien am Donnerstag deutliche Gewinne beschert. In dem er den Märkten versicherte, dass selbst dann keine automatische Zinssenkung anstehe, wenn die Arbeitslosenrate in den USA auf 6,5 Prozent sinke, sorgte er an den Börsen in Sydney, Schanghai und Seoul für einen deutlichen Kursanstieg auf breiter Front. Angeführt wurde die Liste der Gewinner erneut von den chinesischen Börsen, während der Nikkei-Index belastet vom deutlich festeren Yen nur leicht zulegte. Gestützt durch anziehende Gold- und Ölpreise waren vor allem Rohstoffwerte gefragt.

Für zusätzlich gute Stimmung sorgten an den chinesischen Börsen Aussagen des Ministerpräsident Li Keqiang zur konjunkturellen Entwicklung. "Seine Aussagen deuten darauf hin, dass die Regierung ihren politischen Kurs im zweiten Halbjahr lockern könnte", sagt Volkswirt Zhiwei Zhang von Normura. Vorher habe Li selten darauf hingewiesen, dass es notwendig sei, das Wachstum im Land zu stabilisieren. Die Wahrscheinlichkeit politischer Konjunkturprogramme sei damit gestiegen, fügt er hinzu.

Gestützt von der Hoffnung auf staatliche Konjunkturimpulse setzte der Schanghai-Composite seine Rally fort und kletterte um 3,2 Prozent. Gefragt waren vor allem Finanzwerte. Haitong Securities und China Minsheng Banking zogen jeweils um 10 Prozent und damit um den maximal an einem Handelstag möglichen Gewinn an. In Hongkong waren insbesondere Immobilienaktien gesucht. Nach den Aussagen Bernankes sorgten hier Hoffnungen auf weiter niedrige Zinsen für gute Stimmung. Während Sun Hung Kai Properties 2,2 Prozent und China Resources Land 5,6 Prozent gewannen, legte der Gesamtmarkt um 2,5 Prozent zu.

Am Devisenmarkt belasteten die Aussagen des US-Notenbankchefs den Greenback. Gesenkte Inflationsprognosen der japanischen Notenbank stützten zudem den Yen und sorgten so für einen rapiden Kursrutsch des US-Dollar gegenüber der japanischen Währung. Zuletzt kostete er 99,21 Yen nach 101,21 Yen im Tageshoch am Mittwoch.

Belastet von der deutlich festeren Heimatwährung gehörten an der Tokioter Börse vor allem die Aktien von exportorientierten Unternehmen zu den Verlierern. Toshiba sanken um 1,9 Prozent und Nikon um 3,7 Prozent. Gestützt von positiven Aussagen der Bank of Japan zur konjunkturellen Entwicklung - sie sprach das erste Mal seit der Erdbebenkatastrophe von einer moderaten Erholung der Wirtschaft - drehte der Nikkei-Index gegen Handelsende in die Gewinnzone und schloss mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent auf 14.473 Punkte. Nachdem die Maschinenbauaufträge im Mai gegenüber dem Vormonat deutlich stärker gestiegen waren als erwartet, gehörten die Papiere der Branche zu den Tagesgewinnern. Mitsubishi Heavy Industries legten um 2,4 Prozent und Kubota 2 Prozent zu.

Der deutlich gestiegene Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI - er ist über die Marke von 107 US-Dollar gestiegen und kostet aktuell 107,10 Dollar und damit soviel wie seit 15 Monaten nicht mehr - ließ in Sydney die Aktien von Woodside Petroleum um 1,6 Prozent steigen. Gestützt von der anhaltenden Erholung beim Gold - die Feinunze kostete zuletzt 1.287 Dollar nach 1.244 Dollar im Tagestief am Vortag - zogen zudem die Aktien von Goldminenbetreibern deutlich an. Newcrest Mining kletterten um 11,5 Prozent und Perseus Mining sogar um 24,7 Prozent, während der Gesamtmarkt 1,3 Prozent gewann.

Nachdem die südkoreanische Notenbank den Leitzins unverändert bei 2,5 Prozent belassen hatte, zog der Kospi um 2,9 Prozent an. Gesucht waren vor allem die Papiere von Stahlherstellern und zyklische Werte. Zu den Tagesgewinnern gehörten Samsung Electronics. Sie kletterten um 5,1 Prozent und erholten sich damit von den deutlichen Verlusten in den vergangenen Wochen.

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