Alt 10.07.13, 10:09
Standard Schwache chinesische Handelsdaten belasten kaum
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Verkehrte Welt an der Börse in Schanghai: Trotz schwacher chinesischer Importe wie auch Exporte im Juni hat die Börse in Schanghai am Mittwoch deutlich zugelegt. Gestützt von Gewinnen bei Immobilienwerten legte der Schanghai-Composite um 2,1 Prozent zu. "Anleger haben sich bereits damit abgefunden, dass die chinesische Wirtschaft langsamer wächst und auch keine stützenden Maßnahmen von der chinesischen Regierung zu erwarten sind", sagte Analyst Zhang Lei von Minsheng Securities. Insgesamt hätten die Daten keine negative Impulse für die Finanzmärkte geliefert, fügte Analyst Nader Naeimi von AMP Capital hinzu.

Zwar lag der Handelsüberschuss im Juni etwa auf Höhe der Erwartungen, jedoch verfehlten sowohl die Importe als auch die Exporte die Prognosen deutlich. Die Einfuhren sanken um 0,7 Prozent, prognostiziert worden war ein Plus von 5,5 Prozent, und die Ausfuhren gingen sogar um 3,1 Prozent zurück, während die Analysten im Schnitt mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent gerechnet hatten. Grund für den Rückgang seien unter anderem strengere staatliche Regeln gewesen. Sie dürften illegalen Handel verhindert haben, sagte Naeimi.

Mit den schwachen Handelsdaten verdichteten sich zunehmend Hinweise, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt angesichts der schwachen Auslandsmärkte und der zurückgehenden Binnennachfrage nach und nach an Dampf verliert. Negativ könnten sich auch strengere Regeln für ausländisches Kapital ausgewirkt haben, die im Mai eingeführt worden waren. Sie sollen den Zustrom von spekulativem Kapital eindämmen. Die Regierung zeigte sich trotz der enttäuschenden Handelsdaten gelassen.

Ministerpräsident Li Keqiang ließ per Mitteilung verbreiten, dass die aktuelle Wachstumsrate im akzeptablen Bereich liege. "So lange die Wachstumsrate, Beschäftigung und andere Indikatoren nicht unter unser Limit fallen und die Inflation im Zaum bleibt, konzentrieren wir uns auf Restrukturierung und Reformen", erklärte Li. Für das Gesamtjahr peilt die Kommunistische Partei ein Wachstum von 7,5 Prozent an.

In Sydney sorgten die schwachen chinesischen Handelsdaten für gedämpfte Stimmung. Nachdem der Leitindex im frühen Handel noch mit einem Plus von 1,3 Prozent auf den höchsten Stand seit sechs Wochen geklettert war, sackte er nach Veröffentlichung der chinesischen Konjunkturdaten deutlich ab und schloss mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent. Die enttäuschenden chinesischen Handelsdaten bekamen vor allem die Rohstoffwerte zu spüren. Nach deutlichen Gewinnen im frühen Handel schmolzen ihre Gewinne zusammen. Dennoch schlossen BHP Billiton und Rio Tinto jeweils mit 0,7 Prozent im Plus.

Alumina profitieren weiter von den besser als erwartet ausgefallenen Alcoa-Quartalszahlen und gewannen 3,9 Prozent. Leighton setzten ihren Aufwärtstrend fort. Sie gewannen 4,8 Prozent, nachdem der Baukonzern Hochtief in der vergangenen Woche angekündigt hatte, seine Beteiligung an seiner australischen Tochter weiter aufzustocken.

Nach den deutlichen Gewinnen am Vortag legte der Handel an der Tokioter Börse eine Verschnaufpause ein. Belastet von einem festeren Yen - der Greenback rutschte wieder unter die Marke von 100 Yen und kostete zuletzt 99,97 Yen nach 101,18 im späten US-Handel - verlor der Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 14.417 Punkte. Gefragt waren Konsumwerte. Die Aktien von Aeon gewannen 1,4 Prozent, nachdem der Einzelhandelskonzern seinen Nettogewinn im jüngsten Quartal leicht gesteigert hatte. Suntory Beverage & Food zogen um 2,8 Prozent und Asahi Group um 2 Prozent an.

Ebenfalls bergab ging es in Seoul. Der Kospi schloss mit einem Minus von 0,3 Prozent. Zu den Verlierern gehörten vor allem Finanzwerte und die Aktien von Werften, während Samsung 0,9 Prozent gewannen und sich damit weiter von ihren Verlusten in der Vorwoche erholten.

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