Alt 08.07.13, 10:57
Standard Furcht vor IPO-Schwemme belastet China-Aktien
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An den chinesischen Aktienmärkten ist es zu Wochenbeginn zu kräftigen Kursverlusten gekommen. Es gebe Befürchtungen, dass China bald wieder Börsengänge zulassen werde, sagten Analysten. Derzeit gilt in China ein IPO-Moratorium. Es sei zwar ungewiss, wann China das Moratorium aufheben werde, doch fürchteten viele Investoren, dass bei neuen Börsengängen Geld aus den schon umlaufenden Aktien abfließen werde, sagt Analyst Wei Daoke von Shenyin Wanguo Securities.

Daneben lastete das langsamere chinesische Wirtschaftswachstum auf den Märkten. Regierung und Notenbank hätten darauf bislang noch nicht mit neuen Stimuli reagiert, erklärte Qiangbing Chen, Fondsmanager bei Morgan Stanley Huaxin Funds. Er verwies darauf, dass der chinesische Staatsrat am Freitag die strengere Kontrolle von Anlageprodukten angedeutet hat. Die Vorschriften für die Zinsen der Banken sollen dagegen nur schrittweise gelockert werden. Das drückte die Kurse des Finanz- und Immobiliensektors. In Hongkong fielen die Aktien von China Construction Bank, & Commercial Bank of China und China Resources Land um 1 bis 2 Prozent. Der Hang-Seng-Index verlor 1,3 Prozent. Der Shanghai-Composite gab um 2,5 Prozent nach.

Am Devisenmarkt behauptete der Dollar seine Gewinne, die er am Freitag in Reaktion auf die guten US-Arbeitsmarktdaten verzeichnet hatte. Ein Euro kostete 1,2830 Dollar. Für einen Dollar wurden 101,20 Yen gezahlt.

Der festere Dollar lastete auf den Preisen der Rohstoffe, die in Dollar denominiert sind. Nur der Ölpreis entzog sich dank der Unruhen in Ägypten dem Abwärtssog. Es wird befürchtet, dass aufgrund der politischen Lage in dem nordafrikanischen Land Öltransporte durch den Suezkanal behindert werden könnten. Das Barrel Leichtöl der Sorte WTI notierte wenig verändert bei 103,09 Dollar nach 103,22 am Freitagabend. Die Feinunze Gold kostete 1.226 Dollar nach 1.223 Dollar.

An der Börse in Sydney litten Aktien der australischen Bergbaukonzerne unter den schwächeren Rohstoffpreisen. BHP Billiton und Rio Tinto verloren jeweils 2 Prozent. Der australische Leitindex S&P/ASX-200 gab um 0,7 Prozent nach. Zusätzlich gedämpft wurde die Stimmung von einer Studie der Australia and New Zealand Banking Group. Die monatliche Auswertung von Stellenanzeigen ließ auf ein rückläufiges Angebot schließen, das wiederum auf den nachlassenden Boom im Bergbau zurückgeht.

In Seoul verlor die Aktie des Schwergewichts Samsung 3,2 Prozent. Der Elektronikgigant hatte am Freitag einen enttäuschenden Ausblick veröffentlicht. Der südkoreanische Leitindex Kospi gab um 0,9 Prozent nach. An der Tokioter Börse sank der Nikkei-225 um 1,4 Prozent auf 14.109 Punkte. Im späten Handel zog Indexschwergewicht Softbank den Markt deutlicher in negatives Terrain, nachdem die Ratingagentur S&P dem Internetunternehmen eine um zwei Stufen schlechtere Bonitätsnote verpasst hatte. Die Softbank-Aktie büßte 3,4 Prozent ein. Der schwächere Yen half den Aktien exportorientierter Unternehmen nur bedingt. Die schwächere chinesische Wirtschaft dürfte nämlich vielen japanischen Unternehmen zu schaffen machen, für die das Reich der Mitte ein wichtiger Absatzmarkt ist. Das gilt unter anderem für Komatsu, deren Kurs um 3,0 Prozent nachgab.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com
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