Alt 03.07.13, 11:26
Standard Chinesischer Service-Sektor sorgt für Verluste
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Der schwächelnde chinesische Dienstleistungssektor hat an den Börsen in Ostasien am Mittwoch teilweise für deutliche Verluste gesorgt. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor (PMI) sank im Juni auf 53,9 Punkte nach 54,3 im Mai, liegt aber immer noch über der Marke von 50 Punkten und damit im expansiven Bereich. Leicht aufwärts ging es dagegen beim von der HSBC berechneten Index für die Branche. Er legte im Juni leicht auf 51,3 Punkten von 51,2 zu. Allerdings sei in den kommenden Monaten mit einem sinkenden Wachstum im Dienstleistungssektor zu rechnen, sagt Hongbin Qu, Chefvolkswirt der HSBC in China. Grund für den erwarteten Rückgang sei vor allem die geplante Steuerreform. Die Regierung will ab August die Gewerbesteuer durch eine etwas niedrigere Mehrwertsteuer ersetzen und damit künftig auch teilweise den Dienstleistungssektor besteuern.

Belastet von dem schwächelnden PMI verloren die chinesischen Börsen deutlich. Während der HSI in Hongkong 2,5 Prozent abgab, sank der Shanghai-Composite um 0,6 Prozent. Zu den Tagesverlierern gehörten vor allem Immobilien- und Konsumwerte. Die Aktien des Schuhkonzerns Belle International verloren 4,5 Prozent, China Overseas Land & Investment 4 Prozent und China Mobile 2,3 Prozent. Zudem wurden Finanztitel nach wie vor von Sorgen über den Zustand des chinesischen Finanzsystems belastet. Jüngst hatten gestiegene Zinssätze im Interbankenmarkt die Notenbank zum Eingreifen gezwungen.

Zu den Tagesverlierern gehört die Börse in Sydney. Für die stark von der chinesischen Nachfrage abhängenden Minenwerte ging es besonders deutlich bergab. BHP Billiton verloren 3,2 Prozent und Rio Tinto 3 Prozent. Sie gaben ihre kräftigen Gewinne vom Vortag damit größtenteils wieder ab, während der Gesamtmarkt 1,9 Prozent einbüßte.

Am Devisenmarkt stand der Australische Dollar belastet von den jüngsten positiven US-Konjunkturdaten weiter unter Druck. Der Aussie kostete zuletzt 0,9075 US-Dollar nach 0,9250 im Tageshoch am Vortag. Nach anfänglichen Gewinnen rutschte der Greenback gegenüber dem Yen zwischenzeitlich wieder unter die Marke von 100 Yen. Zuletzt kostete er 99,98 Yen nach 99,50 im Tagestief am Vortag.

Der unverändert relativ schwache Yen bewahrte die Tokioter Börse vor größeren Verlusten. Nach anfänglichen Gewinnen sank der Nikkei-Index um 0,3 Prozent auf 14.056 Punkte. "Gewinne von 1.200 Punkte in den vergangenen vier Tagen sind recht ungewöhnlich. Es gibt starke Befürchtungen, dass die Kurse zu schnell zu hoch gestiegen sind und der Markt überhitzen könnte", sagt Aktienstratege Toshikazu Horiuchi bei IwaiCosmo Securities.

Die Papiere von Tokyo Electric Power brachen um 10,3 Prozent ein und büßten damit ihre deutlichen Vortagesgewinne teilweise wieder ein. Die Wirtschaftszeitung Nikkei hatte berichtet, dass die Pläne des Konzerns, eines seiner Atomkraftwerke wieder hochzufahren, überhastet und voreilig seien. Die Papiere von Suntory Beverage & Food gewannen an ihrem ersten Handelstag 1,5 Prozent. Der Konzern hat mit dem IPO insgesamt 3,9 Milliarden Dollar eingesammelt. Damit ist der Börsengang bislang der zweitgrößte des Jahres.

Gegen den Trend legten zudem Mitsubishi UFJ Financial um 0,8 Prozent zu. Sie profitierten damit von Plänen des Konzerns, die Mehrheit an der thailändischen Bank of Ayudhya zu übernehmen. Nach gesteigerten US-Absätzen gewannen Nissan und Honda 0,6 bzw 0,4 Prozent.

An der Börse in Seoul büßten Samsung 2,6 Prozent ein, während der Gesamtmarkt 1,6 Prozent verlor. Der Apple-Rivale will künftig mit SG Hynix gemeinsam Patente zur Chipherstellung nutzen.

Belastet von den anhaltenden Protesten in Ägypten zog der Ölpreis weiter an und übersprang die Marke von 100 Dollar. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI kostet aktuell 101,19 nach 99,60 Dollar zum Settlement am Vortag und ist damit so teuer wie seit 14 Monaten nicht mehr.

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