Alt 01.07.13, 12:33
Standard Freundlicher Wochenstart in Schanghai und Tokio
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Schwache chinesische Konjunkturdaten sind am Montag an den Finanzmärkten in Ostasien überwiegend gut weggesteckt worden. Dafür sorgten auch neue, positiv ausgefallene Daten aus Japan, wo der Tankan-Index zum Geschäftsklima auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren gestiegen ist. In China ist dagegen der von HSBC erstellte Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in der zweiten Lesung im Juni bei 48,2 Punkten gelandet nach vorläufig 48,3. Das ist der niedrigste Stand seit neun Monaten und liegt deutlich unter den 49,2 aus dem Mai. Der offizielle Einkaufsmanagerindex sank wie von Analysten erwartet auf 50,1 von 50,8 im Mai. Damit verdichten sich Sorgen über ein abflauendes Wirtschaftswachstum in China.

Während die Börse in Hongkong feiertagsbedingt pausierte, ging es in Schanghai belastet von den schwachen Konjunkturdaten nur anfangs bergab. Im Handelsverlauf erholten sich die Kurse deutlich und das Marktbarometer schloss mit 0,8 Prozent im Plus. Grund für die Gewinne seien abnehmende Liquiditätssorgen, hieß es im Handel mit Blick auf die anhaltende Entspannung am Geldmarkt, wo jüngst die Ausleihsätze stark gestiegen waren und zuletzt die Notenbank wieder stützend eingegriffen hat. Für die Trendwende bei den Aktien im Tagesverlauf machten Beobachter aber auch Schnäppchenkäufe nach den jüngsten deutlichen Verlusten verantwortlich.

In Japan werteten Marktteilnehmer den Tankan-Bericht als Erfolg der aggressiven Geldpolitik der japanischen Regierung. Das sich aufhellende Geschäftsklima in Japan liefere der japanische Notenbank erste Bestätigung für ihre ultralockere Geldpolitik und stütze deshalb den Dollar gegenüber dem Yen, hieß es. Zuletzt kostete der Greenback 99,55 Yen, nachdem er im Tageshoch bereits auf 99,72 Yen gestiegen war.

Die Analysten der Citigroup und von Rakuten Securities erwarten, dass der US-Dollar in Kürze die Marke von 100 Yen erreichen dürfte. Dafür sprächen neben einer Reihe von technischen Indikatoren auch die steigenden Zinsen in den USA sprechen.

Zusätzlich gestützt von dem schwächelnden Yen zog der Nikkei-Index an der Tokioter Börse um 1,3 Prozent auf 13.853 Punkten an. Angeführt wurde die Liste der Gewinner von den Papieren exportorientierter Unternehmen. Nissan gewannen 1,1 Prozent, Mazda 4,9 Prozent und Mitsui Engineering & Shipbuilding sogar 6,2 Prozent.

Klarer Tagesverlierer war die Börse in Sydney. Dort sorgte der schwache PMI aus China für Verluste. Der S&P/ASX 200 sank um 1,9 Prozent. Hierin spiegelt sich die starke Abhängigkeit vor allem australischer Rohstoffunternehmen vom Wachstum in China wider. "Die australischen Minenkonzerne müssen sich nun an das langsamere Wachstum in China anpassen. Im australischen Bergbau dürften die Löhne und die Sicherheit der Arbeitsplätze nun unter Druck geraten", sagte Marktstratege Evan Lucas von IG.

Rio Tinto verloren 1,4 Prozent und BHP Billiton 1,2 Prozent. Zu den Tagesverlierern gehörten auch Bankenwerte. Westpac Banking sanken um 3,2 Prozent und National Australia Bank um 2,4 Prozent. Aufwärts ging es dagegen für die Aktien der Goldproduzenten. So zogen Newcrest Mining um 1,3 Prozent an und profitierten damit vom zuletzt wieder etwas gestiegenen Goldpreis. Nachdem die Feinunze am Freitag noch für 1.224 Dollar zu haben war, kostete das Edelmetall zuletzt gut 1.242 Dollar.

Leicht bergab ging es an der Börse in Seoul. Hier sorgte ein Minus beim einheimischen Einkaufsmanagerindex für Abgaben. Zusätzlich belastet wurde der Handel von einer gesenkten BIP-Prognose durch HSBC. Statt 3 Prozent erwartet die Bank 2013 nun nur noch ein Wirtschaftswachstum von 2,4 Prozent. Der Kospi sank um 0,4 Prozent. Hyundai verloren 1,1 Prozent und Posco 0,8 Prozent. Vor der Veröffentlichung der Zahlen für das zweite Quartal am Freitag sanken Samsung um 1,2 Prozent.

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