Alt 28.06.13, 12:36
Standard Andauernde Erholung - Gold weiter um 1.200 Dollar
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Die Erholung an den asiatischen Aktienmärkten setzte sich zum Wochenausklang fort - und diesmal machte auch die Börse in Schanghai mit. Bereits am Vortag hatten die nachlassenden Sorgen bezüglich eines möglichen Endes der weltweiten Liquiditätsflut für steigende Kurse gesorgt. Lediglich in China hatten die andauernden Zweifel an einer Erholung der Wirtschaft einen Anstieg verhindert. Doch trotz des Tagesgewinns von 1,4 Prozent war der Juni für den Shanghai-Composite mit einem Minus von 14 Prozent der schwächste Monat seit vier Jahren. Neben den Wachstumssorgen belastete zuletzt vor allem die drohende Kreditklemme das Sentiment. Der Freitag war erst der zweite Handelstag im Juni mit einem positiven Ende.

Am Rohstoffmarkt notierte der Goldpreis weiter um die Marke von 1.200 Dollar je Feinunze. Am Vortag war er erstmals seit dem 12. August 2010 wieder unter dieses Niveau gefallen. Im asiatischen Handel war der Preis bis auf 1.180,70 Dollar nach unten gerutscht. Damit beträgt das Minus seit Jahresbeginn rund 30 Prozent, allein 13 Prozent davon im Juni. Hauptbelastungsfaktor ist weiterhin das drohende Ende der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank. Überschüssige Liquidität würde damit aus dem Markt genommen, was die Nachfrage nach Gold drücken dürfte. Zudem gehen mit möglicherweise wieder steigenden Zinsen die Inflationsängste zurück. Damit würde die Formel "Gold = Inflationsschutz" an Bedeutung verlieren. Hinzu kommt, dass ein Ende der Stimulierungsmaßnahmen dem Dollar Auftrieb geben würde, was eine Investition in Gold für Investoren aus anderen Währungsräumen immer unattraktiver macht und in der Regel den Preis drückt.

Gestützt wurde das Sentiment in Asien gleich von mehreren Faktoren. Verwiesen wurde auf die positiven Vorgaben von der Wall Street, wo der Dow-Jones-Index wieder die Marke von 15.000 Punkten zurückeroberte. Daneben sorgten auch Aussagen des Fed-Präsidenten von New York, William Dudley, für Unterstützung. Er hat die Märkte vor Fehlschlüssen zur künftigen Fed-Geldpolitik gewarnt. Die Märkte würden die Signale der Zentralbank falsch verstehen, wenn sie davon ausgingen, dass eine Straffung der Geldpolitik näher gerückt sei, so Dudley. Zudem hat die Industrieproduktion in Japan im Mai mit einem Plus von 2,0 Prozent einen wesentlich stärkeren Anstieg verzeichnet als erwartet. Experten hatten nur mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet.

Für den Nikkei-Index ging es um 3,5 Prozent auf 13.677 Punkte nach oben, den höchsten Schlussstand seit einem Monat. Hier half vor allem der starke Dollar, der nur noch knapp unter 99 Yen lag. Zudem habe es Positionsanpassungen zum Ende des Fiskaljahres gegeben. "Die Sorgen um die Konjunkturentwicklung in China halten aber weiter an und auch die Nomalisierung des dortigen Geldmarktes ist noch längst nicht abgeschlossen", so Analyst Kenichi Hirano von Tachibana Securities. Mit dem Tankan-Bericht der Bank of Japan und dem Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe aus China stehen am Montag zudem die nächsten wichtigen Termine auf der Agenda.

Vom starken Dollar profitierten vor allem die Exportwerte. Für die Titel von Toyota Motor ging es um 1,5 Prozent nach oben, die Aktien von Sony gewannen 2,1 Prozent. Die Papiere von Sharp verzeichneten einen Aufschlag von 8,1 Prozent. Das Unternehmen will den Flüssigkristall-Bereich nach China lizenzieren, was eine erhöhte Produktion ohne größere zusätzliche Kosten ermöglicht.

Die Börse in Sydney hinkte mit minus 0,2 Prozent den anderen Handelsplätzen hinterher. Zwischenzeitlich kämpfte sich der S&P/ASX-200 zwar ins Plus vor, konnte die Gewinne jedoch nicht behaupten. Teilnehmer sprachen von verstärktem "Window-Dressing" am letzten Handelstag des Fiskaljahres. Insgesamt spreche das Umfeld mit einem Abflauen der Sorgen um eine baldige Reduzierung der Wertpapierkäufe der US-Notenbank für weiter steigende Kurse. Für das zweite Quartal steht für den S&P/ASX-200 allerdings ein Abschlag von 3,3 Prozent zu Buche.

In Südkorea stützten die Aufschläge der Autowerte den Kospi, der um 1,6 Prozent zulegte. Der Sektor sei vor allem wegen des schwachen Yens gesucht, hieß es aus dem Handel. Hyundai Motors legten 3,4 Prozent zu und die Aktien von Kia Motors erhöhten sich um 1,6 Prozent. Auch in Hongkong sorgten verstärkte Gelegenheitskäufe zum Monatsende für einen steigenden Hang-Seng-Index, der um 1,8 Prozent zulegte.

Der Ölpreis für ein Barrel der Sorte WTI notierte bei 97,61 Dollar und baute damit die Gewinne aus dem US-Handel noch leicht aus. Hier stützten weiterhin die leicht positiven US-Konjunkturdaten des Vortages.

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