Alt 24.05.11, 12:43
Standard XETRA-MITTAG/DAX erholt sich - Commerzbank mit Kapitalerhöhung
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den deutlichen Kursverlusten der vergangenen zwei Handelstage geht es für den deutschen Aktienmarkt am Dienstagmittag nach oben. "Die Herunterstufungen der Ratingagenturen für Griechenland und der Ausblicke für Italien und Belgien sind zunächst eingearbeitet", so ein Händler. Nun werde auf die Bemühungen der Länder geschaut, ihre Haushalte zu konsolidieren. Als stützend wirkten die griechischen Privatisierungspläne, wie auch die Entscheidung der italienischen Regierung, das Sparpaket vorzuziehen, heißt es im Handel.

Der DAX legt um 13.05 Uhr MESZ um 0,8% oder 56 Punkte auf 7.178 zu. Für technische Analysten hat die Unterstützung im Bereich von 7.100 Punkten zunächst gehalten. Übergeordnet überwögen allerdings die Abwärtsrisiken. Nach oben gilt es zunächst den Widerstand bei 7.250/70 Punkten herauszunehmen.

Ein positives Signal lieferte am Vormittag der ifo-Geschäftsklimaindex, der sich im Mai auf sehr hohem Niveau stabilisieren konnte. Nach Einschätzung von Beobachtern deutet dies auf ein anhaltend starkes Wirtschaftswachstum im zweiten Halbjahr hin. Der ifo-Index verharrte auf seinem Vormonatsniveau von 114,2 Punkten, während Volkswirte einen Rückgang auf 113,7 prognostiziert hatten.

Während Händler die Privatisierungspläne Griechenlands grundsätzlich positiv sehen, belasten diese allerdings Deutsche Telekom. Das Land habe die Put-Option, seine Anteile von über 10% an der griechischen Telekomgesellschaft OTE an die Deutsche Telekom zu verkaufen. "Das dürfte zwar billig werden, aber ich glaube nicht, dass der Markt es mag, wenn ein Unternehmen jetzt griechische Investments tätigen muss", so ein Händler. Die Deutsche Telekom war 2008 bei OTE mit 30% eingestiegen, dieser Anteil hat mehr gekostet als die aktuelle Börsenbewertung des ganzen Unternehmens. Telekom verlieren 0,6% auf 10,35 EUR.

Bei der Commerzbank beginnt am Berichtstag der Handel mit den Bezugsrechten der neuen Aktien. Altaktionäre können für elf alte Aktien zehn neue zeichnen, die Bezugsfrist endet am 6. Juni. Mit dem zweiten Schritt der milliardenschweren Kapitalerhöhung will sich die Bank vom Staatstropf zu lösen. Demnach wird sie rund 2,44 Mrd neue Aktien zu einem Bezugspreis von 2,18 EUR anbieten. Der rechnerische Wert des Bezugsrechts liegt bei 0,74 EUR. Für das Papier geht es damit nur optisch um 20% oder 0,75 auf 2,99 EUR nach unten.

Mit einem Plus von 3,2% auf 53,59 EUR sind K+S derzeit Tagesgewinner im DAX. Die Aktie profitiert damit von der Erholung des Rohstoffsektors. Zusätzlich treiben Berichte, der Verkauf der Haushalts-Düngersparte Compo gehe in die Endrunde.

Für die volatile Infineon geht es um 2,8% auf 7,93 EUR nach oben. Lufthansa bleiben dagegen mit einem Minus von 1,2% auf 14,83 EUR hinter der Gesamtmarktentwicklung zurück. Der Ausbruch des Vulkans Grimsvötn auf Island wird als belastend für den Sektor gesehen.

Auch im MDAX erholen sich vor allem die zyklischen Werte. An der Spitze stehen die europaweit gesuchten Chemie-Werte. Lanxess legen um 3,6% zu, Wacker Chemie um 2,9%.

DJG/thl/mod/ros

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