Alt 19.05.11, 12:02
Standard XETRA-MITTAG/Fest - DAX baut Gewinne deutlich aus
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt baut bis Donnerstagmittag die Gewinne deutlich aus und notiert in der Zwischenzeit fest. Fundamentale Gründe für die Kursaufschläge können Händler nicht benennen, sie verweisen vielmehr auf Eindeckungen auf Leerpositionen. Einige Anleger, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten, seien auf dem falschen Fuß erwischt worden und müssten nun eindecken. Der kleine Verfalltermin an der Terminbörse Eurex am Freitag treibe zudem die Aufwärtsbewegung. Auch stütze die gute Nachfrage nach IPO-Titeln wie Glencore oder LinkedIn das Sentiment.

Bis 12.51 Uhr gewinnt der DAX 1,3% oder 91 auf 7.394 Punkte. Selbst eine eher schwächer verlaufende Auktion spanischer Staatsanleihen und ein Rückfall in die Rezession in Japan können dem Sentiment nichts anhaben. Spanien konnte Anleihen mit Laufzeiten von 10 und 30 Jahren nur am unteren Ende des angestrebten Volumens von 3 bis 4 Mrd EUR unterbringen. Aber immerhin sei es dem Land gelungen, Langläufer zu platzieren, heißt es.

Der Rückfall Japans in die Rezession belastet nicht. Nach dem schweren Erdbeben, dem Tsunami und der Nuklearkatastrophe in Fukushima sei man auf einiges gefasst gewesen, heißt es im Handel. Auch das Protokoll der US-Notenbank setzt keine großen Impulse. Die Notenbanker basteln an einer Ausstiegsstrategie aus den geldpolitischen Sondermaßnahmen. Eine Anhebung der Leitzinsen zeichnet sich derweil nicht ab, was positiv für die Märkte ist.

Unternehmensmeldungen sind am Berichtstag rar. Leicht positiv für Bayer stufen Marktteilnehmer die erfolgreiche Studie zum Krebsmedikament "Nexavar" ein. "Nexavar" werde momentan noch in verschiedenen Indikationen getestet und gilt als Hoffnungsträger des Konzerns, so ein Händler. Insgesamt werde mit einem Umsatz im Bereich von 2 Mrd EUR gerechnet. Bayer gewinnen 0,8% auf 58,39 EUR.

Sehr schwach notieren dagegen Merck KGaA mit einem Abschlag von 2,4% auf 74,44 EUR. Die Analysten von J.P. Morgan (JPM) haben die Aktie auf "Underweight" nach "Neutral" gesenkt. Die Experten warnen vor einer zunehmenden Konkurrenz für "Rebif" bei der Behandlung Multipler Sklerose, die langfristig zu substanziellen Marktanteilsverlusten führen werde. Fresenius und FMC ziehen dagegen um mehr als 1% an. Nach negativen Äußerungen von HSBC zeigen Versorger im DAX relative Schwäche.

United Internet ziehen nach dem Verkauf der Versatel-Beteiligung an KKR 1% auf 13,70 EUR an. Der Verkaufspreis liegt bei 63,2 Mio EUR. Analysten werten den Schritt für United Internet als positiv. Damit sei eine Belastung nicht mehr vorhanden. Versatel selbst brechen um 14,6% auf 6,78 EUR ein. Die Aktie war zuletzt mit Spekulationen über den Verkauf angezogen; möglicherweise hatten die Anleger aber auf einen höheren Verkaufspreis gehofft, heißt es.

DJG/mpt/raz

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