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NEW YORK (Dow Jones) - Etwas von den herben Kursverlusten des Vortags erholt dürfte Wall Street in den Mittwoch starten. Große Sprünge halten Händler angesichts der für den Sitzungsverlauf angekündigten geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank zunächst allerdings für wenig wahrscheinlich. Darauf deuten auch die vorbörslichen Stände der Futures auf wichtige US-Aktienindizes hin. Bis 15.05 Uhr MESZ steigt der Future auf den S&P-500-Index um 0,4%, für den Future auf den Nasdaq-100-Index geht es um 0,5% nach oben.
"Technisch ist der Markt immer noch leicht überkauft und ohne eine positive Ankündigung der US-Notenbank laufen wir im S&P-500-Index bestenfalls zwischen der 50- und der 200-Tageslinie, also zwischen 1.111 und 1.135 Punkten hin und her", so ein Händler. Die Meinungen hinsichtlich der geldpolitischen Entscheidung der Federal Reserve gehen am Markt weit auseinander. "Die Erholung, die die US-Notenbank gesehen haben will, könnte mit dem Auslaufen des Gelddruckens Ende März zum Stillstand gekommen sein", sagt ein Marktteilnehmer. Er rechnet daher mit Anzeichen dafür, dass die Monetarisierung von Staatsanleihen schon im kommenden Monat in die nächste Runde gehen könnte. Jim Reid von der Deutschen Bank rechnet hingegen damit, dass die Federal Reserve lediglich an ihrer alten Aussage festhalten und das "Mantra" vom weiter für eine "ausgedehnte Periode" extrem billigen Geld wiederholen wird. Besonders spannend sei das Abstimmungsverhalten des President der Federal Reserve Bank of Kansas City, Thomas Hoenig. Er hatte zuletzt angesichts der seiner Ansicht nach zunehmenden Inflationsgefahren immer wieder für eine geldpolitische Straffung plädiert. "Sollte Hoenig dieses Mal nicht anderer Meinung sein, sehen dies die Volkswirte der Deutschen Bank als Signal, dass die US-Notenbank Risiken für die Staatsanleihen sieht und sich Sorgen hinsichtlich einer weiteren Disinflation macht", so Reid. Besondere Aufmerksamkeit dürften die Börsianer zuvor bereits der Veröffentlichung der US-Neubauverkäufe im Mai widmen. Ökonomen erwarten im Mittel ihrer Prognosen nach dem kräftigen Anstieg im Vormonat einen Rückgang um 20,6% gegenüber April. Zuletzt hatte die Nachrichten vom Immobilienmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt allerdings eher enttäuscht. Auf dem Programm steht darüber hinaus die wöchentliche Veränderung der US-Rohöllagerbestände. Hier lautet der Volkswirtekonsens auf ein Minus von 1,20 Mio Barrel. In der Regel reagieren die Kurse der Aktien von Exxon Mobil und Chevron auf stärkere Abweichungen von dieser Prognose. Auch der Verlauf der Auktion fünfjähriger Treasurys dürfte aufmerksam verfolgt werden. Nach der Schlussglocke an Wall Street wird dann noch Nike seine Geschäftszahlen vorlegen. Analysten erwarten im Mittel ihrer Prognosen, dass der hartnäckigste Wettbewerber von adidas im vierten Geschäftsquartal einen Gewinn von 1,05 USD je Aktie erwirtschaftet hat. Schon im vorbörslichen Geschäft geht es für Adobe kräftig nach unten, die Aktien verlieren 2,6%. Die Softwareschmiede, die unter anderem das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop herstellt, hat im zweiten Geschäftsquartal einen Gewinn von 0,28 USD je Aktie eingefahren, bereinigt belief sich der Gewinn auf 0,44 USD je Aktie. Analysten hatten lediglich 0,43 USD je Aktie erwartet, zeigten sich aber vom Ausblick auf das dritte Geschäftsquartal enttäuscht. Red Hat legen dem gegenüber um 0,9% zu. Der Distributor des freien Betriebssystems Linux hat im ersten Geschäftsquartal einen Gewinn von 0,12 USD je Aktie erwirtschaftet. Um Sondereffekte bereinigt waren 0,18 USD je Aktie zu verzeichnen. Der Umsatz belief sich auf 209,1 Mio USD. Im März hatte das Management einen Gewinn von 0,17 USD oder 0,18 USD je Aktie und einen Umsatz von 202 Mio USD bis 204 Mio USD prognostiziert. Die Brutomarge sank allerdings auf 84,1% von 84,8%. Enttäuschende Daten vom US-Immobilienmarkt belasteten am Dienstag die Aktienkurse an Wall Street. Vor allem die Sektoren Industrie- und Konsumgüter sowie Energie litten unter Zweifeln an einer tragfähigen Erholung der größten Volkswirtschaft der Welt. Im späten Handel beschleunigte sich die Abwärtsbewegung. Der Dow-Jones-Index verlor 1,4% oder 149 Punkte auf 10.294. Der S&P-500-Index fiel um 1,6% oder 18 Punkte auf 1.095. Der Nasdaq-Composite-Index gab um 1,2% oder 27 Punkte auf 2.262 nach. DJG/DJN/jej/flf Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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