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NEW YORK (Dow Jones) - Mit kräftigen Aufschlägen meldet sich Wall Street am Donnerstag nach den Abschlägen vom Vortag zurück. Bis 16.42 Uhr steigt der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte 2% bzw 199 auf 10.173 Punkte, für den S&P-500 geht es um 2,3% bzw 24 Punkte auf 1.092 nach oben. Der Nasdaq-Composite klettert um 2,7% bzw 58 Punkte auf 2.254. Vor allem Kommentare der China State Administration of Foreign Exchange (SAFE) sorgen für Erleichterung. Die Behörde, die die chinesischen Währungsreserven kontrolliert, hat Berichte dementiert, wonach das Land Teile seiner Bestände an Staatsanleihen aus der Eurozone abbauen wolle.
Die Meldung hatte am Vorabend zu einem scharfen Abverkauf im späten Geschäft an Wall Street geführt. Ein Abbau von Assets aus der Eurozone könnte die Schuldenkrise in Europa weiter verschärfen. Nach Einschätzung aus dem Handel zeige die übertriebene Marktreaktion vor allem, wie hoch die Nervosität an den Finanzmärkten tatsächlich sei. Es sei eher unwahrscheinlich, dass China direkte Verkäufe von Vermögenswerten in Erwägung ziehe. Das habe das Land auch während der Dollarkrise vermieden. Wahrscheinlicher sei vielmehr, dass China zukünftige Kapitalzuflüsse in geringerem Maße darauf verwenden werde, Euro-Assets zu erwerben. Auf diese Weise sinke die Gewichtung Europas im SAFE-Portfolio quasi automatisch. Das positive Bild wird allerdings von Konjunkturdaten eingetrübt. Vor allem das nach unten revidierte US-BIP im ersten Quartal verstöre ein wenig, heißt es. Es wurde auf 3,0% gesenkt nach zuvor berichteten 3,2%. Volkswirte hatten hingegen mit einer Aufwärtsrevision auf 3,4% gerechnet. Besonders enttäuschend sei die gesenkte Endnachfrage ausgefallen, die als Zeichen für einen schwächeren Konsum gesehen werde. Die US-Erstanträge auf Arbeitslosengeld lagen indes im Rahmen der Erwartungen. Zu den Gewinnern am Berichtstag zählt der Bankensektor. Neben der allgemeinen Stimmungsverbesserung stützen hier auch Berichte, wonach das US-Finanzministerium seine Beteiligung an der Citigroup erfolgreich auf 22% von 27% senken konnte. Durch den Verkauf nimmt die Regierung 1,32 Mrd USD ein. Am Mittwoch wurde bereits bekannt, dass Hedge-Fund-Manager Bill Ackman 150 Mio Citigroup-Aktien gekauft habe. Citigroup gewinnen 3,6% auf 4,00 USD, auch andere Titel aus dem Sektor ziehen an. J.P. Morgan steigen 2,6% auf 39,72 USD oder Goldman Sachs 1,7% auf 142,73 USD. Neben Banken richten Anleger ihre auch auf den Einzelhandel. Die britische Wal-Mart-Tochter Asda hat die Übernahme des Discounter Netto Foodstores für 1,1 Mrd USD angekündigt. Damit soll die Marktposition von Asda gestärkt werden. Wal-Mart gewinnen 0,9% auf 50,47 USD. Außerdem hat Costco Quartalszahlen vorgelegt. Im dritten Quartal belief sich der Nettogewinn auf 0,68 USD je Aktie und die Erlöse auf 17,39 Mrd USD. Während der Gewinn etwas über den Schätzungen der Analysten bewegt, liegt der Umsatz leicht darunter. Analysten merken jedoch positiv an, dass die Konsumenten offenbar wieder bereit sind, auch größere Anschaffungen zu tätigen. Costco rücken um 4,1% auf 58,28 USD vor. Der Eindruck der größeren Kaufbereitschaft der US-Konsumenten im hochpreisigen Segment wird noch verstärkt durch die Quartalszahlen von Tiffany's. Der Luxusartikelhersteller konnte im ersten Quartal das Ergebnis mehr als verdoppeln. Die Titel gewinnen 6,6% auf 46,47 USD. Daneben wird auch der Ölsektor von den Investoren nachgefragt. Neben einer Erholung der Rohstoffpreise heben auch Nachrichten, dass BP bei der Schließung des Öllochs im Golf von Mexiko voran komme, die Stimmung. So steigen Exxon Mobile um 2,3% auf 60,65 USD und Chevron um 2,3% auf 73,23 USD. Für BP selbst geht es in Europa um 4,9% nach oben. DJG/DJN/mpt/reh Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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