Alt 29.11.12, 12:02
Standard Börse Schanghai koppelt sich nach unten ab
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Die Hoffnung auf eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten im US-Haushaltsstreit hat auch den ostasiatischen Aktienmärkten Auftrieb beschert. Sowohl US-Präsident Barack Obama als auch der zur Opposition gehörende Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner, hatten sich zuletzt zuversichtlich geäußert, dass der Streit beigelegt werden kann. Dies hatte bereits an den US-Börsen für steigende Kurse gesorgt.

Bis auf eine Ausnahme schlossen sich die Börsen in Asien diesen Vorgaben an. In Schanghai ging es den vierten Tag in Folge abwärts, diesmal um 0,5 Prozent auf 1.963 Punkte. Damit markierte der Index den niedrigsten Stand seit Anfang 2009. Belastet wurde die Stimmung von einem Agenturbericht, wonach Peking 2013 eine weiter vorsichtige Geldpolitik betreiben und am Wachstumsziel von 7,5 Prozent festhalten dürfte.

"Der Markt dürfte solange zur Schwäche neigen, bis die Regierung markante marktfreundliche Maßnahmen beschließt. Dazu könnten etwa Aktienrückkäufe staatlicher Unternehmen gehören oder niedrigere Mindestreserveanforderungen für die Banken", sagte Analystin Amy Lin von Capital Securities. Verkauft wurden in Schanghai vor allem Aktien aus dem Finanzsektor, die unter Sorgen vor schwachen Gewinnen litten.

Der japanische Nikkei-225-Index gewann knapp 1 Prozent auf 9.401 Punkte. Ähnlich hoch fielen auch die Aufschläge an den anderen Plätzen der Region aus. An der Börse in Tokio stand die Sharp-Aktie im Blickpunkt. Sie legte um 3 Prozent zu auf 169 Yen.

Das angeschlagene Unternehmen verhandelt derzeit mit Unternehmen wie Intel, Dell und Qualcomm. Unter anderem soll Sharp Dell eine Anteilsübernahme angeboten haben im Gegenzug für eine stabile Zulieferung von Display-Technologie. Mit Intel und Qualcomm soll das Unternehmen über eine Kapitalspritze verhandeln. Insgesamt sorgten die Nachrichten zwar für einen Hoffnungsschimmer, letztlich bestimmten aber die Banken über das Schicksal des mit finanziellen Problemen kämpfenden Unternehmens, sagte Analyst Toshiyuki Kanayama. Unterdessen bestätigte die Deutsche Bank ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie und senkte das Kursziel auf 85 von 97 Yen.

Aktien exportorientierter Unternehmen profitierten in der gesamten Region vom neu erwachten Risikoappetit. Der Kurs von Honda Motor stieg in Tokio um 2 Prozent, Canon-Aktien legten um 1,1 Prozent zu. An der Börse in Seoul gehörten Aktien der Automobilhersteller und der Werften zu den Favoriten. Händler erklärten dies zum einen mit Hoffnungen, dass die Konjunktur in China im dritten Quartal den Boden erreicht haben könnte, zum anderen mit positiven Konjunktursignalen aus den USA.

In Hongkong fiel der Kurs von Geely Automobile um 1,1 Prozent in Reaktion auf die Nachricht, dass Goldman Sachs seine Beteiligung an dem Unternehmen verkaufen will.

Am Devisenmarkt zeigten sich die Notierungen insgesamt wenig verändert. Der Euro kostete zuletzt mit 1,2971 US-Dollar etwas mehr als am Vortag. Für den Greenback werden 82,14 Yen gezahlt. Der WTI-Ölpreis notierte mit 86,96 Dollar etwas höher als am Mittwoch.

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