Alt 21.03.12, 17:48
Standard XETRA-SCHLUSS/Schlussrally rettet DAX ins Plus
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FRANKFURT (Dow Jones) - So richtig ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch nicht von der Stelle gekommen. Momentan befindet er sich im Spannungsfeld einer riesigen Liquiditätsblase, die nach Anlagemöglichkeiten sucht. Auf der anderen Seite scheint der DAX mit einem Plus von 20 Prozent seit Jahresstart mehr als die wirtschaftliche Erholung in Deutschland vorweggenommen zu haben. Mit einer kleinen Rally zum Handelsschluss rettete sich der Index ins Plus und schloss 0,2 Prozent oder 16 Punkte fester bei 7.071,32 Punkten. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 133,4 (Vortag: 150,5) Millionen Aktien im Wert von rund 2,99 Milliarden Euro.

Auf Grund fehlender Nachrichten bestimmten Analystenstimmen die Richtung vieler Einzelwerte. Metro stellten mit einem Kursverlust von 3 Prozent den größten Verlierer im DAX. Die Banken HSBC und Citigroup hatten sich negativ zu den Geschäftszahlen des Handelskonzerns geäußert. HSBC stufte die Metro-Aktie ab. Ein positives Signal sendete dagegen der Metro-Vorstandsvorsitzende, der in die Schwäche hinein 20.000 Aktien seines Unternehmens für sich gekauft hat. Käufe aus der Geschäftsführung werden von Investoren gerne gesehen, da sie als Vertrauensbeweis gewertet werden.

adidas gaben um 2,3 Prozent auf 57,64 Euro nach. Morgan Stanley hat die Aktie auf "Untergewichten" gesenkt. Im Aktienkurs von rund 58 Euro seien die sportlichen Großereignisse des Jahres - Olympische Spiele und Fußballeuropameisterschaft - bereits eingepreist, argumentierten die Analysten. Am Donnerstag legt der US-Rivale Nike seine Zahlen für das dritte Geschäftsquartal vor.

Von dem starken Börsendebüt des niederländischen Wettbewerbers Ziggo profitierte Kabel Deutschland, die Aktie schloss 4,9 Prozent fester bei 46,77 Euro. Ziggo bescherte den Aktionären am ersten Handelstag einen dicken Gewinn von knapp 15 Prozent auf 21,25 Euro. Mit der Ertragsentwicklung bei Krones konnte sich ein Analyst nicht anfreunden. "2011 war schlecht, der Auftragsbestand verspricht ein besseres 2012", stufte er die am Nachmittag überraschend vorgelegten Zahlen ein. Die Aktie des Herstellers von Anlagen für die Nahrungsmittelindustrie schloss mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 38,52 Euro.

Die Douglas-Aktionäre haben auf der Hauptversammlung des Handelskonzerns Klarheit über die Rückkaufpläne der Gründerfamilie Kreke gefordert und die mangelnde Transparenz beklagt. Die Krekes - Aufsichtsratsvorsitzender Jörn und sein Sohn, Vorstandschef Henning -äußerten sich aber nur schwammig und monierten stattdessen die "Indiskretionen", die die Pläne Mitte Januar hatten öffentlich werden lassen. Die Aktie zeigte sich wenig beeindruckt und schloss kaum verändert bei 36,70 Euro.

Einen schwarzen Tag erlebten abermals Unternehmen aus der Solarbranche. "Ganz klar negativ für SolarWorld", kommentierte Stefan Freudenreich von equinet die jüngste Entscheidung des US-Handelsministeriums. Zum Schutz heimischer Hersteller beschlossen die USA Zölle auf Importe von Solarzellen und -modulen aus China in Höhe von 2,9 bis 4,7 Prozent. "Die US-Tochter von SolarWorld hatte aber 100 Prozent gefordert, US-Analysten hatten mit 20 bis 30 Prozent gerechnet", sagte Freudenreich. SolarWorld verloren 4,3 Prozent auf 3,11 EUR, vor knapp einem Jahr notierte die Aktie noch bei knapp 12 Euro. Die Aktien von Solarhybrid, die am Vorabend Insolvenzantrag gestellt hatte, brachen um 60 Prozent auf 0,21 Euro ein.

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