Alt 14.03.12, 17:15
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX erneut mit Jahreshoch - E.ON haussieren
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der Höhenflug am deutschen Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte fortgesetzt. Optimistischere Töne der US-Notenbank zur Lage der Wirtschaft und erfreuliche Ergebnisse des Bankenstresstests in den USA haben den DAX auf ein neues Jahreshoch bei 7.099,34 Punkten geführt. Am Nachmittag setzten zwar leichte Gewinnmitnahmen ein, mit einem Plus von 1,2 Prozent oder 84 auf 7.079 Punkten ging der DAX aber noch immer fester aus dem Handel.

Ein vorsichtig optimistischer Ausblick der US-Notenbank auf die Konjunktur spielte den Aktien und dem Dollar in die Hände. "Die Bedingungen am Arbeitsmarkt haben sich verbessert, und die Arbeitslosenquote ist in den vergangenen Monaten spürbar gesunken, bleibt aber erhöht", heißt es in der Erklärung der Federal Reserve vom Vorabend.

Die Fed hatte schon vor einiger Zeit niedrige Zinsen bis Ende 2014 in Aussicht gestellt. "Und was könnte besser sein für Aktien als klares wirtschaftliches Wachstum bei niedrigen Zinsen", sagte Stan Schamu von IG Index. Die geringere Wahrscheinlichkeit einer neuen Runde quantitativer Lockerung stützt weiter den Dollar. Nach Einschätzung aus dem Handel könnte der Euro schon bald unter die Marke von 1,30 Dollar fallen.

Rückenwind bekamen die Börsen auch vom Bankensektor. Die US-Notenbank hatte am Vorabend vorzeitig die Ergebnisse ihres jüngsten Bankenstresstests veröffentlicht. Die meisten Geldhäuser kamen bei dem Test gut weg. Damit ist für die größten Banken des Landes der Weg für Aktienrückkäufe und höhere Dividendenzahlungen frei. Von 19 von der Fed untersuchten großen US-Banken kamen 15 ungeschoren davon. Im DAX ging es für Deutsche Bank 3,4 Prozent auf 38,17 Euro nach oben, Commerzbank gewannen 2,6 Prozent auf 1,93 Euro.

Gewinner im DAX waren E.ON mit einem Plus von 7 Prozent auf 18,27 Euro. Atomausstieg, teure Gasverträge und Milliardenabschreibungen in Süd- und Osteuropa haben dem Energiekonzern E.ON zwar den ersten Verlust seiner fast zwölfjährigen Geschichte eingebracht. Die Anleger konzentrierten sich aber auf den Ausblick. Dem Versorger ist es gelungen, die teuren Gasverträge mit Statoil nachzuverhandeln. Für RWE ging es immerhin um 1,1 Prozent auf 36,15 Euro nach oben.

Zu den Gewinnern zählten auch Automobilaktien. Die Aufschläge reichten von 1,1 Prozent für Daimler bis zu 3,8 Prozent für BMW und 3,1 Prozent für VW. Nachdem der Sektor am Vortag unter dem Ausblick von BMW litt, sprachen Händler von Nachholbedarf. Die Aktien der Lufthansa zogen um 3,4 Prozent auf 10,51 Euro an. Händlern zufolge setzten einige Marktakteure darauf, dass sich die Lufthansa von der Verlust bringenden Tochter Austrian Airlines trennen könnte.

Für Bayer ging es mit Gewinnmitnahmen gegen den Trend um 0,7 Prozent auf 55,26 Euro nach unten. Der Chemie- und Pharmakonzern will den Umsatz im Gesundheitsgeschäft bis 2014 auf rund 20 Milliarden Euro steigern, während in der Sparte Agrarchemie mehr als 8 Milliarden Euro umgesetzt werden sollen. Im vergangenen Jahr erzielten die beiden Teilbereiche 17,2 bzw. 7,3 Milliarden Euro. Vor den Geschäftszahlen am Donnerstag verloren K+S 0,8 Prozent auf 36,52 Euro.

adidas gaben um 0,3 Prozent auf 59,80 Euro nach. Der Sportartikelkonzern begibt eine Wandelanleihe im Volumen von bis zu 500 Millionen Euro. Institutionelle Anleger könnten nun die Aktie verkaufen und sich stattdessen die Wandelanleihe ins Portfolio legen. Wacker Chemie fielen um 3,8 Prozent auf 69,18 Euro. Der Spezialchemiekonzern will nach einem deutlichen Gewinnrückgang die Dividende kürzen.

DJG/mpt/ros

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