Alt 13.03.12, 12:07
Standard XETRA-MITTAG/DAX steigt weiter - Trotz gutem ZEW unter 7.000 Punkten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Auch ein überraschend starker ZEW-Index hat den DAX am Dienstag nicht über die Hürde von 7.000 Punkten drücken können. Die vom ZEW befragten Finanzmarktakteure haben im März einen beachtlichen Konjunkturoptimismus an den Tag gelegt. Der ZEW-Index ist auf den höchsten Stand seit Juni 2010 gestiegen. Das stützt zwar die Aktienbörsen, dem DAX fehlten aber dennoch 20 Punkte am Sprung über 7.000 Zähler.

Der Leitindex klettert dennoch bereits den fünften Tag in Folge. Bis um 12.55 Uhr MEZ gewinnt der Index 1,0 Prozent bzw 70 auf 6.971 Punkte. Seit Mittwoch hat der Index um fast 350 Punkte oder mehr als 5 Prozent zugelegt. Auch an den übrigen europäischen Börsen geht es teils kräftig aufwärts.

Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Index der Konjunkturerwartungen ist im März auf 22,3 Punkte nach oben gesprungen von 5,4 im Februar. Damit hat der Index den vierten Monat in Folge zugelegt. Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf plus 10,0 Zahler prognostiziert.

"Die Stimmung der Finanzmarktteilnehmer bleibt freundlich. Aus den hohen Niveaus der ZEW-Umfrage lässt sich eine Erholung der deutschen Konjunktur ableiten", kommentiert Viola Stork von der Helaba. Für den ifo-Index, der in zwei Wochen zur Veröffentlichung ansteht, sei die ZEW-Umfrage eine "positive Indikation".

Nun richtet sich der Blick der Investoren nach Washington. Nach Börsenschluss treffen sich dort die Gouverneure der Federal Reserve, um über Zins- und Geldpolitik zu beraten. Sie dürften die Spanne für den Leitzins bei 0,00 bis 0,25 Prozent belassen. Und nach einem überraschend starken Arbeitsmarktbericht vom Freitag könnten sich auch die Hoffnungen vieler Marktakteure auf eine dritte Runde geldpolitischer Lockerungen etwas verflüchtigt haben.

In erster Linie sind konjunktursensible Werte die Profiteure des starken ZEW-Indexes. So steigen HeidelbergCement, Lufthansa und MAN um 1,5 bis 2 Prozent. Am stärksten legen jedoch Bankenaktien zu. Hier sorgt laut Händlern das "grüne Licht" der Finanzminister der Eurozone vom Montagabend für das zweite 130 Milliarden Euro schwere Griechenland-Rettungspaket für Käufe. Deutsche Bank gewinnen 2,4 Prozent auf 36,48 Euro.

Nicht angesagt bei Investoren sind Automobilaktien. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rally. BMW geben um 0,6 Prozent nach. Die Münchener haben auf der Bilanzpressekonferenz am vorsichtigen Ziel für die operative Gewinnmarge in diesem Jahr festgehalten. Auch Daimler und VW geben leicht nach.

Aktien von Munich Re ziehen um 3 Prozent an. Der weltweit größte Rückversicherer will im laufenden Jahr wieder an die Gewinne vor dem Katastrophenjahr 2011 anknüpfen. Beim Konzernergebnis peilt der Konzern 2,5 Milliarden Euro an. Im vergangenen Jahr war diese Kennziffer um über 70 Prozent auf 712 Millionen Euro eingebrochen.

Deutsche Post verteuern sich um 1,6 Prozent. Trotz konjunktureller Unwägbarkeiten wollen die Bonner in diesem und im nächsten Jahr den Gewinn steigern.

DJG/bek/ros

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