Alt 09.04.13, 12:19
Standard Anleger sammeln nach Kurseinbußen Aktien ein
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Die Kauflaune an Europas Börsen hält sich am Dienstagmittag in Grenzen. Der DAX steigt 0,1 Prozent auf 7.674 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 2.601 nach oben. "Die Anleger warten zunächst ab, wie an Wall Street der Quartalsbericht von Alcoa aufgenommen wird", sagt ein Händler. Das Alcoa-Papier reagierte nachbörslich mit Abschlägen von mehr als einem Prozent auf die Unternehmenszahlen. Die ausgewiesenen Umsätze haben die Erwartungen der Analysten nicht ganz erfüllt.

Am Devisenmarkt hält sich der Euro weiter klar über der Marke von 1,30 Dollar. Der schwache US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag hat die Aufwärtsbewegung des Greenback zunächst einmal gestoppt. Ein rasches Ende der ultralockeren Geldpolitik der Federal Reserve ist nach den Zahlen bis auf weiteres nicht in Sicht. Derzeit kauft die US-Notenbank monatlich Anleihen in einem Volumen von 85 Milliarden Dollar.

An den europäischen Anleihemärkten ist es ruhig. Die Krise in Zypern bzw das für das Sparprogramm der portugiesischen Regierung ungünstige Urteil des dortigen Verfassungsgerichts hat die Nachfrage nach Anleihen aus der Peripherie kaum gebremst. Die Anleger vertrauen weiter darauf, dass die EZB ein Wiederaufflammen der Schuldenkrise verhindern wird.

Am Aktienmarkt ist EADS das Hauptthema. Nachdem vor kurzem Spanien einen Aktienanteil von 1,15 Prozent am Markt verkauft hat, trennt sich nun auch der französische Großaktionär Lagardère von einem Anteil von 7,4 Prozent. Die Aktien wurden zu 37,43 Euro das Stück am Markt platziert. Damit fließen den Franzosen aus dem Verkauf 2,28 Milliarden Euro zu. Der höhere Streubesitz dürfte die EADS-Aktie zwar kurzfristig belasten, mittelfristig aber stützen, sagen die Analysten von RBC. EADS-Papiere verlieren 3,1 Prozent auf 37,59 Euro.

Gekauft werden dagegen Aktien von Rohstoffproduzenten, der Sektor steigt um 2,2 Prozent. Schon an der Börse in Sydney, wo einige der weltweit tätigen Bergwerksgesellschaften notiert sind, konnten die Kurse zulegen. Chris Weston von IG Markets in Melbourne begründet die Käufe mit der niedrigen Bewertung des Sektors, nachdem dieser seit Jahresbeginn 15 Prozent eingebüßt hat. Zudem haben die Eisenerzpreise zuletzt stark angezogen.

Unter Druck stehen Automobilaktien. VW geben 2,9 Prozent nach und Daimler 0,6 Prozent. Auf die Stimmung drücken die März-Absatzzahlen von VW. Im Unterschied zu Porsche und Audi sind die VW-Zahlen schwächer ausgefallen als im gleichen Vorjahresmonat. "Autos dürften in diesem Quartal mit die schwächste Branche sein", meint Jürgen Pieper von Metzler. Global seien die Zahlen noch okay, aber Europa ziehe nach unten. Der Analyst schließt Gewinnmitnahmen im weiteren Jahresverlauf nicht aus.

Mit einem Minus von 0,1 Prozent hält sich die BMW-Aktie besser. Die Münchener konnten sich dem schwierigen Marktumfeld entziehen. BMW hat im März 191.269 Autos verkauft - so viel wie nie zuvor. Nach Einschätzung eines Analysten profitiert BMW weiter vom Wachstum in den USA und in China.

Die Telecom-Italia-Aktie zieht um 3,4 Prozent an. Grund ist die wieder aufgeflammte Spekulation, der Mobilfunkbereich könnte mit der italienischen 3italia-Gruppe von Hutchison Whampoa verschmolzen werden. Im Gegenzug könnte Hutchison Whampoa 29,9 Prozent an Telecom Italia erhalten, heißt es in der Zeitung "Messagero".

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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