Alt 08.04.13, 12:01
Standard Portugals Börse macht Erholungsbewegung nicht mit
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Kursgewinne prägen das Bild an den europäischen Börsen zum Start in die neue Woche. Zugleich kann auch der Euro Gewinne verzeichnen und springt über die Marke von 1,30 Dollar. Die Börsen der Sorgenländer Portugal und Griechenland machen die Erholungsbewegung nicht mit. Der Stoxx-Europe-50 gewinnt 0,6 Prozent auf 2.602 Zähler. Für den deutschen Aktienmarkt geht es um 0,4 Prozent auf 7.685 Punkte nach oben.

Der Aktien- wie der Anleihemarkt in Portugal leidet unter einer Entscheidung des Verfassungsgerichts. Die Richter hatten am Freitag Teile des Sparprogramms gekippt. Die Regierung sucht nun alternative Möglichkeiten, das Defizit zu reduzieren. Analysten zufolge könnte dies die nächste Tranche von Hilfsgeldern der Europäischen Union gefährden. Auch die Rückkehr Portugals an die Kapitalmärkte steht auf dem Prüfstand.

Nachdem das Land zuletzt fünfjährige Staatsanleihen platzieren konnte, waren als nächstes zehnjährige Titel geplant. Hier könnte es nun zu Verzögerungen kommen, befürchten Marktteilnehmer. In Lissabon fällt das Marktbarometer PSI-20 um 0,7 Prozent. Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentieren mit 6,38 Prozent und damit um um acht Basispunkte höher.

Am Devisenmarkt schlägt sich die jüngste Entwicklung in der Eurozone nicht nieder. Der Euro legt weiter zu, nachdem er bereits am Freitag von den überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten profitiert hatte. Aktuell kostet der Euro 1,3017 Dollar.

Unterdessen ist der Yen weiter auf Talfahrt. "Es wäre keine Überraschung, wenn die US-Währung am Montag auf 100 Yen stiege," sagt ein Händler bei einer Tokioter Bank. Nachdem die japanische Notenbank vergangene Woche eine überraschend starke geldpolitische Lockerung beschlossen hatte, setzten zahlreiche Investoren auf einen Anstieg des Dollar zum Yen. Auch zum Euro gibt der Yen weiter nach.

Banken in Griechenland die Verlierer

Am Athener Aktienmarkt stellen die Banken des Landes die größten Verlierer, nachdem die dortige Regierung die Fusion der beiden größten griechischen Institute gestoppt hat. Beide Banken befinden sind jetzt auf dem Weg in die Staatskontrolle. Zuvor hatten die National Bank of Greece und die Eurobank ihre Kapitalziele nicht erfüllen können. Zudem hegten die internationalen Gläubiger die Sorge, dass eine fusionierte Bank zu groß werden könnte, um noch vom Staat gerettet werden zu können. National Bank of Greece brechen um 16 Prozent ein, Eurobank geben um 3 Prozent nach.

Zu den Gewinnern am Aktienmarkt gehören europäische Luftfahrt- und Tourismusaktien. Nachdem die Investoren aus Vorsicht vor dem erneuten Aufkeimen der Vogelgrippe in Asien vor dem Wochenende die Aktien aus dem Sektor verkauft hatten, kommen nun wieder Käufe an den Markt. Thomas Cook gewinnen 4,2 Prozent, TUI legen 2 Prozent zu und Ryanair steigen um 1,2 Prozent. Einen neuerlichen Abschlag von 1,2 Prozent müssen dagegen Air France hinnehmen. Die Bank of America-Merrill Lynch hat die Aktie auf "Verkaufen" abgestuft.

An der Börse wird überdies begrüßt, dass das Immobilienunternehmen Patrizia das Rennen um die 32.000 Wohnungen der BayernLB-Tochter GBW gewonnen hat. Leser von Dow Jones Newswires hatten bereits am Freitag erfahren, dass die Patrizia die Nase bei dem Bieterverfahren vorne hat. Die Aktie steigt um knapp 10 Prozent auf 7,88 Euro.

Die Aktien des im TecDAX gelisteten Internetanbieters United Internet steigen um 4 Prozent. Zum einen hat die US-Bank Morgan Stanley die Aktie von United Internet wieder auf ihre Beobachtungsliste gesetzt, zum anderen erhöhte die Deutsche Bank das Kursziel auf 22 von 19 Euro. Die Zahl der Neukunden im vierten Quartal zeige, dass es operativ für United Internet gut laufe, so die Analysten der Deutschen Bank.

Am Abend beginnt die Berichtssaison, die traditionell vom US-Aluminiumkonzern Alcoa eröffnet wird. Die meisten Analysten erwarten, dass der Gewinn des Konzerns im ersten Quartal des Jahres leicht gesunken ist. Grund dafür ist der Preis für Rohaluminium, der seit sieben Quartalen nicht mehr gestiegen ist.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com

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