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FRANKFURT (Dow Jones) - Weiter abwärts geht es am Donnerstagmittag mit dem deutschen Aktienmarkt. Der DAX erholt sich zwar leicht vom Tagestief, liegt aber gegen 13.05 Uhr noch 0,8% oder 59 Punkte im Minus bei 7.056 Zählern. Händler machen weiter den "Gift-Cocktail" aus der Hängepartie um ein neuerliches Hilfspaket für Griechenland und der Sorge um einen Konjunktureinbruch in den USA dafür verantwortlich. Zudem belaste das Gerangel vor dem großen Verfall an den internationalen Terminbörsen am Freitag den Markt. Hier werde heftig um runde Preismarken in Einzelaktien und Indizes gerungen. Diese sind wichtig zur Abrechnung von Optionen.
Darüber hinaus ist der Blick auch auf Athens Innenpolitik gerichtet. Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou will sein Kabinett umbilden und die Vertrauensfrage stellen. "Da erst Dienstag mit der Vertrauensfrage gerechnet wird, dürfte die Unsicherheit bis dahin anhalten", so ein Händler. Für neue Impulse dürften am Nachmittag die US-Konjunkturdaten sorgen. Besonders beachtet wird der "Philly-Fed", der Index der Wirtschaftsaktivität im Verarbeitenden Gewerbe des Distrikts Philadelphia. Volkswirte rechnen für Juni mit einem Anstieg auf plus 8,0 von plus 3,9 Punkten im Vormonat. Allerdings hatte am Mittwoch dessen Pendant aus der New Yorker Gegend die Markterwartungen deutlich verfehlt und Sorgen um die weitere Entwicklung der größten Volkswirtschaft der Welt geschürt. Wie jeden Donnerstag stehen daneben die Erstanträge zur US-Arbeitslosenversicherung auf dem Programm. Hier rechnen Volkswirte mit einem Minus von 7.000 binnen Wochenfrist. Charttechnisch ist der Leitindex bei 7.000 Punkten unterstützt. Der Mai-Aufwärtstrend bei 7.132 Punkten bildet den nächsten Widerstand. Finanzwerte leiden weiter unter der möglichen Beteiligung Privater Gläubiger an einem Hilfspaket für die Hellenen: Allianz geben um 1,1% auf 91,69 EUR nach, Munich Re um 1,2% auf 101,05 EUR. Commerzbank fallen um 1,4% auf 2,99 EUR zurück, Deutsche Bank um 0,6% auf 39,50 EUR. Konjunktursorgen drücken daneben alle zyklischen Branchen: ThyssenKrupp verbilligen sich um 0,6% auf 33,70 EUR, BASF um 1,1% auf 62,42 EUR und Linde um 1,5% auf 114,75 EUR. Infineon fallen 2% auf 7,33 EUR. Gegen den Trend ziehen Lufthansa um 0,8% auf 13,93 EUR an. Die wachsende Verunsicherung der Anleger hat zu einem deutlichen Anstieg des Dollar und kräftig nachgebenden Rohölnotierungen geführt. In der zweiten Reihe des MDAX leiden ebenfalls die Konjunktur-Titel. Unter anderem fallen Gildemeister um 3,4%, Hamburger Hafen 3,1% und Kloeckner um 3%. Spitzenreiter sind Demag Cranes mit 2,4% Plus auf 45,35 EUR. Terex ist nunmehr bereit, das Gebot für den deutschen Kranbauer zu erhöhen. Unter gewissen Bedingungen will der US-Baumaschinenhersteller 45,50 EUR je Aktie offerieren. Im TecDAX zählen einige Solarwerte zu den Gewinnern. Solarworld legen 2,9% zu, Q-Cells 1,6% und centrotherm um 1,5%. Die "Financial Times Deutschland" schreibt, die Subventionen würden wegen geringer Installationen seit März nicht gekürzt. DJG/mod/raz Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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