Alt 15.12.11, 21:49
Standard Wall Street schließt im Fahrwasser positiver Daten etwas fester
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NEW YORK (Dow Jones) - Nach einer dreitägigen Durststrecke im Zeichen der europäischen Schuldenkrise haben überraschend positive Konjunkturdaten am Donnerstag für Aufschläge an Wall Street gesorgt. Allerdings blieb das Schuldendrama in Europa auch am Berichtstag Thema: Kritische Töne vom IWF zur Lösung der Probleme ließen die Notierungen von ihren Tageshochs zurückkommen.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 0,4% oder 45 auf 11.869 Punkte. Für den S&P-500-Index ging es um 0,3% bzw 4 auf 1.216 Zähler nach oben und der Nasdaq-Composite-Index rückte um 0,1% oder 2 auf 2.541 Stellen vor. Das Umsatzvolumen sank auf 0,87 (Mittwoch: 0,93) Mrd Aktien. Auf 1.903 (870) Gewinner kamen 1.122 (2.192) -verlierer. Unverändert gingen 104 (75) Titel aus der Sitzung. "Wir erleben heute eine leichte Entkoppelung zwischen den USA und Europa. Was den Markt hier stützt, sind Zeichen eines moderaten Wirtschaftswachstums. Aber es gibt weiter bange Blicke gen Europa", fasste Paul Nolte, Managing Director von Dearborn Partners, das Geschehen zusammen.

"Europa mag in die Rezession fallen, was sicher negative Auswirkungen auf die USA haben wird. Aber eine Rezession in den USA scheint kein Thema zu sein", ergänzte ein Händler mit Blick auf den Datenkranz. Für gute Stimmung sorgte der zuletzt so arg gebeutelte Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung ist überraschend binnen Wochenfrist auf den niedrigsten Stand seit Mai 2008 gesunken. Des Weiteren stieg der Empire-State-Manufacturing-Index im Dezember auf plus 9,53 von plus 0,61 Punkten im Vormonat. Hier lautete der Ökonomenkonsens lediglich auf plus 3,0 Punkte. Der Indikator misst die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe der Region New York.

Auch das Pendant aus Philadelphia zog im Dezember unerwartet deutlich auf plus 10,3 von plus 3,6 Punkten im November an. Volkswirte hatten nur mit plus 5,0 Punkten gerechnet. Beide Kennziffern gelten als gute Vorläufer des landesweiten ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Ökonomen messen dem Indikator aus Philadelphia wegen seiner geringeren Volatilität aber die größere Bedeutung bei. Gebremst wurde der Markt allerdings von schwachen Daten zur Industrieproduktion im November - vor allem aber von kritischen IWF-Aussagen zur Schuldenkrise.

Die Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hält internationale Hilfen für nötig, um die europäische Schuldenkrise zu bewältigen. Um die Euro-Schuldenkrise zu meistern, bedürfe es der Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, die wahrscheinlich durch den IWF kanalisiert werde müsse, sagte Lagarde. Sollte die Hilfe ausbleiben, könne es zu einer ökonomischen Depression wie in den 1930er Jahren kommen, so die Französin weiter.

Gesucht waren tendenziell defensive Werte. Der Pharma-Subindex des S&P-500-Index stieg um 1,4%. Merck & Co und Pfizer zogen um 2,2% auf 36,36 USD bzw 1,3% auf 21,14 USD an. Johnson & Johnson gewannen 1,3% auf 64,00 USD. Auf der anderen Seite des Tableaus führten Alcoa mit einem Abschlag von 1,8% auf 8,78 USD die Liste der Verlierer im DJIA an. FedEx verteuerten sich außerhalb des DJIA um 8% auf 83,47 USD. Der Logistiker hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres den Gewinn um 76% gesteigert. Die operative Marge erhöhte sich dabei auf 7,4% von 4,9%.

Novellus schnellten um 16,3% auf 40,37 USD nach oben. Der Halbleiterausrüster Lam Research bietet über einen Aktientausch 3,3 Mrd USD für den Wettbewerber. Die Novellus-Anteilegner erhalten 1,125 Lam-Research-Aktien pro Stück, das entspricht einem Aufschlag von 28% auf den Schlusskurs vom Mittwoch. Die Aktien von Lam Research gaben dagegen um 8,4% auf 36,17 USD nach. Sonosite katapultierten um 27,1% auf 53,70 USD nach oben. Der Medizinausrüster wird von Fujifilm Holdings für 995 Mio USD übernommen.

BioSante Pharmaceuticals brachen dagegen um 77,3% auf 0,48 USD ein. Ein Medikament des Unternehmens verfehlte in einer Studie die Zielsetzung.

DJG/DJN/flf

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