Alt 13.12.11, 22:10
Standard Wall Street schließt leichter - Fed enttäuscht Anleger
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NEW YORK (Dow Jones) - Enttäuschte Hoffnungen über den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank haben am Dienstag zwischenzeitliche Aufschläge an Wall Street zunichte gemacht. Zuvor hatten die US-Börsen lange Zeit schwachen Konjunkturdaten und negativen Schlagzeilen aus Europa getrotzt. Gute Anleihe-Auktionen in Spanien und des Euro-Rettungsfonds EFSF hatten die Indizes lange Zeit in positiven Gefilden gehalten. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,6% bzw 66 auf 11.955 Punkte. Der S&P-500-Index sank um 0,9% oder 11 auf 1.226 Zähler und der Nasdaq-Composite-Index verzeichnete ein Minus von 1,3% bzw 33 auf 2.579 Stellen. Das Umsatzvolumen erhöhte sich auf 0,93 (Montag: 0,78) Mrd Aktien. Auf 868 (642) Gewinner kamen 2.181 (2.416) -verlierer. Unverändert gingen 81 (66) Titel aus der Sitzung.

Die US-Zentralbank ließ ihre geldpolitischen Instrumente und den Leitzins unangetastet. Der weniger wichtige Diskontsatz verharrte bei 0,75%. Manche Experten hatten eine Senkung um 25 Basispunkte erwartet. Die Federal Reserve behält sich zwar alle Optionen offen, kurzfristig sind aber keine Schritte zur Stützung der Konjunktur geplant. Genau dieser Umstand wurde am Markt mit Enttäuschung aufgenommen. "Es findet sich in den Aussagen nichts Überraschendes. Eine dritte Runde quantitativer Lockerungen (QE3) ist nicht in Sicht", kommentierte Marktstratege Ben Schwartz von Lightspeed Financial. Der Markt benötige die Gewissheit, dass der QE3-Pfeil bei einer Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise im Köcher ist, ergänzte ein Händler.

Für schlechte Stimmung sorgte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mit kritischen Aussagen zum Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Merkel schloss eine Ausweitung des ESM laut Kreisen aus. Der schwächer als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsumsatz für November belastete das Sentiment dagegen kaum. Beobachter sprachen von einem enttäuschenden Auftakt der Weihnachtssaison und erklärten die abnehmende Kauflust mit hoher Arbeitslosigkeit und Sorgen um die Weltwirtschaft in Folge der europäischen Staatsschuldenkrise.

Unter den Einzelwerten wiesen Finanztitel und konjunkturempfindliche Werte die höchsten Abschläge auf. Alcoa führten die Liste der Verlierer mit einem Minus von 3,3% auf 9,04 USD an. Boeing profitierten dagegen von einem Großauftrag. Southwest Airlines hat 150 Maschinen des Typs 737 Max bestellt. Daneben bestellte die Billigfluglinie 58 weitere 737 NG, womit sich der Auftragsbestand bei Boeing auf insgesamt 350 Maschinen für den Zeitraum von 2012 bis 2022 beläuft. Der Auftrag hat einen Listenpreis von rund 19 Mrd USD. Boeing beendeten die Sitzung unverändert bei 70,90 USD.

Von dem Großauftrag profitiert auch der Technologiekonzern General Electric (GE), der mit seinem Gemeinschaftsunternehmen CFM International die Triebwerke für die Southwest-Flugzeuge liefert. Das Auftragsvolumen beläuft sich hier auf 4,7 Mrd USD laut Listenpreis. Zudem äußerte sich der Mischkonzern zu den Geschäftszielen für 2012. GE gaben "nur" 0,2% auf 16,42 USD ab und bewiesen damit Relative Stärke.

Die Aktien von Best Buy brachen dagegen um 15,5% auf 23,73 USD ein. Der US-Einzelhändler enttäuschte mit den Ergebnissen für das dritte Quartal. Urban Outfitters kletterten dagegen um 5,3% auf 27,87 USD. Der Bekleidungseinzelhändler sieht bei den Viertquartalserlösen eine Steigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich. In der dritten Periode waren die Umsätze noch gesunken.

DJG/DJN/flf

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