Alt 18.10.11, 15:13
Standard Wall Street zur Eröffnung uneinheitlich erwartet
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit uneinheitlicher Entwicklung rechnen Marktteilnehmer zur Eröffnung der US-Börsen am Dienstag. Der S&P-Future verliert gegen 14.50 Uhr MESZ 0,2%, der Nasdaq-Future steigt um 0,3%. Das Geschäft dürfte abermals von Verunsicherung geprägt sein. Für europäische Schuldenkrise sei bislang keine umfassende Lösung abzusehen, heißt es.

Verstärkt werde die Unsicherheit durch die Ankündigung der Ratingagentur Moody's, den stabilen Ausblick für Frankreich überprüfen zu wollen. Zudem ist das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) mit 9,1% im dritten Quartal etwas weniger stark ausgefallen als mit 9,3% erwartet. Auch einige Enttäuschungen bei den Quartalsberichten dürften bei Anlegern für Zurückhaltung sorgen.

Dem Anstieg der Erzeugerpreise messen Marktteilnehmer keine erhöhte Bedeutung bei. Größere Inflationssorgen sollten nicht geschürt werden, da sich die Kernpreise nur moderat entwickelt haben. Ohnehin scheine das Thema Inflation angesichts konjunktureller Unsicherheiten im Hintergrund zu stehen, meint ein Volkswirt.

Enttäuschung auch bei IBM. Der Konzerngewinn wurde mit 3,19 USD je Aktie ausgewiesen, während Experten mit 3,22 USD gerechnet hatten. Der Umsatz hat mit einem Plus von 8% auf 26,16 Mrd USD zwar deutlich zugelegt, lag damit jedoch leicht unter den Prognosen von 26,26 Mrd USD. Die Aktie verliert vorbörslich 4,3%.

Gleich zwei der großen US-Banken haben Zahlen vorgelegt. Überzeugt haben beide nicht. Im dritten Quartal hat Goldman Sachs einen Nettoverlust von 393 Mio USD geschrieben und ist damit tiefer in die roten Zahlen gerutscht als von Analysten erwartet worden war. Es ist erst das zweite Mal in seiner Geschichte als Aktiengesellschaft, dass der Konzern ein negatives Quartalsergebnis schreibt. Das New Yorker Institut wies am Dienstag einen Verlust je Aktie von 0,84 USD aus, während die Experten lediglich minus 0,16 USD für möglich gehalten hatten. Die Aktie sinkt vorbörslich um 4,3%.

Vordergründig besser sieht es bei der Bank of America aus. Sie ist im dritten Quartal in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und hat mehr verdient als erwartet. Das Konzernergebnis erreichte 6,23 Mrd USD. Im Vorjahr hatte das Institut noch einen Verlust von 7,3 Mrd USD verbucht. Je Aktie verdiente die Bank 0,56 (minus 0,77) USD und lag damit deutlich über dem Konsens von 0,19 USD je Anteil.

Händler bemängeln allerdings den Einfluss von Sondereffekten. Zwar habe die Bank mit ihrem Gewinn je Aktie die Schätzungen übertroffen, jedoch sei der Markt spätestens seit den Zahlen von J.P. Morgan resistent gegenüber solchen Überraschungen. "Der Markt geht jetzt automatisch davon aus, dass es aus Einmaleffekten, reduzierten Rückstellungen oder der eigenen Bewertung von Kreditkosten kommt," sagt ein Händler. Die Aktie gewinnt 1,7%.

Keine stärkeren Veränderungen weist die Aktie von Johnson & Johnson auf. Beflügelt von einem starken Wachstum im internationalen Geschäft hat der US-Pharmakonzern im dritten Quartal zwar seinen Umsatz gesteigert, unterm Strich aber weniger verdient als im Vorjahr. Je Aktie verblieb ein Gewinn von 1,15 USD. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten mit einem Ergebnis je Aktie von 1,21 USD gerechnet.

Die Aktien von Crocs brechen um 34% ein. Der Schuhmacher hat die Prognose für das dritte Quartal gesenkt und verweist hierzu auf unerwartet schwache Bruttomargen. Statt mit ursprünglich 0,40 USD je Aktie rechnet Crocs nun nur noch mit einem Ergebnis zwischen 0,31 und 0,33 USD je Aktie.

Für den Dow-Jones-Index (DJIA) ging es am Montag um 2,1% oder 247 auf 11.397 Punkte nach unten. Der S&P-500-Index verlor 1,9% bzw 24 auf 1.201 Zähler und der Nasdaq-Composite-Index gab 2% oder 53 auf 2.615 Stellen ab.

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