Alt 20.07.10, 17:27
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX fällt mit Schwung durch 6.000er-Marke
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der Deutsche Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag im Minus beendet. Die Kursbewegung fand gegen 11.45 Uhr MESZ statt. Nachdem der DAX unter die Marke von 6.000 Punkten fiel, gab es zunächst kein Halten mehr. Erst bei 5.940 traf die Verkaufswelle auf Aufnahme, am Nachmittag konnte der Aktienmarkt die gesehenen Verluste zum Teil wieder aufholen. Den Handelstag beendete der DAX mit einem Minus von 0,7% oder 42 Punkten bei 5.967. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 92,8 (Vortag: 80,3) Mio Aktien im Wert von rund 2,54 (Vortag: 2,27) Mrd EUR.

Gründe für die Verkaufswelle gab es zuhauf. Was allerdings der auslösende Faktor war, ist schwer einzustufen. Gleichzeitig mit dem Aktienmarkt kam auch die Gemeinschaftswährung unter Druck, ein Phänomen, das zuletzt häufiger zu beobachten war. Ein Marktteilnehmer ging davon aus, dass sich ein Grossinvestor in Wellen von seinem europäischen Investment trennt. Ein Verkaufsargument liefert die Berichtssaison in den USA, die bisher noch keine Investmentstory geboten hat. Während die Erträge überzeugen, verstimmen die Umsätze wie auch die Ausblicke die Analysten.

"Der Markt steht nach wie vor auf sehr wackeligen Beinen. Die Nervosität ist groß und die Volumina gering", sagt der Händler. Auch erfolgreich verlaufene Anleihe-Platzierungen Spaniens, Griechenlands und Irlands böten dem Risiko-Appetit der Investoren keine neue Nahrung.

Die Analysten haben sich am Berichtstag die Automobilwerte vorgenommen. Daimler stellten mit einem Minus von 2,8% auf 41,42 EUR den Tagesverlierer, nachdem Morgan Stanley den Wert mit Untergewichten aufgenommen hat. Die Analysten von Morgan Stanley erwarten, dass die Margen nach dem zweiten Quartal schrumpfen werden. Von Chinas Import geblendet, übersähen die Konsensprognosen die Risiken von Mercedes' EU-Geschäft, die mit einem schwachen Angebot, schwindenden Preisaufschlägen und der alternden S-Klasse einhergingen.

Deutsche Telekom gaben um 1,1% auf 10,00 EUR nach. Als belastend für den Telekomsektor werteten Händler eine Gewinnwarnung des britischen Wettbewerbers Cable & Wireless, deren Aktie in London um 17% regelrecht einbrach.

Bewegung gab es einmal mehr im Bankensektor. Viel wurde über die Ergebnisse des Stresstests spekuliert, deren Ergebnis zum Wochenschluss erwartet wird. Entspannt waren anscheinend die Aktionäre der Deutschen Bank, die Aktie konnte um 0,7% auf 47,34 EUR gegen den Trend zulegen. Für Commerzbank ging es dagegen um 0,5% auf 6,17 EUR in den Keller. Kurze Aufregung gab es nach Veröffentlichung der Quartalszahlen von Goldman Sachs. Sie enthielten nach Aussage aus dem Handel Licht und Schatten. Schwach fiel das Handelsergebnis im Aktienbereich aus, die Kennziffer Gewinn je Aktie konnte allerdings überzeugen.

Bewegt ging es im TecDAX zu: Dialog Semiconductor verloren nach Quartalszahlen 4,3% auf 10,43 EUR. "Die Zahlen sind zwar super, viele Marktteilnehmer hatten aber darauf spekuliert, dass das Management die Prognosen anheben würde", sagte ein Händler. Diesen Gefallen hat das Unternehmen den Anlegern nicht getan, diese nahmen daraufhin Kursgewinne mit.

MediGene zogen dagegen um 2,7% auf 2,80 EUR an. Das Unternehmen verkauft die europäischen Vermarktungs- und Vertriebsrechte am Krebsmedikament "Eligard" an die Astellas Pharma Europe, den bisherigen Vermarktungspartner für "Eligard" in Europa. Damit sichere sich MediGene die Finanzierung bis Ende 2011, merkten Händler an.

DJG/thl/gei

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