Alt 20.07.10, 12:18
Standard XETRA-MITTAG/DAX dreht wieder dynamisch nach unten ab - Schwach
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach anfänglichen Kursgewinnen sind die deutschen Aktien am Dienstagmittag erneut unter Druck geraten. "Ich vermute, dass jetzt die US-Investoren an den Markt kommen, auf die schwachen Umsätze von IBM reagieren und Aktien-Futures verkaufen", sagt ein Händler eines großen US-Brokers in Frankfurt. IBM hat am Vorabend einen überraschend niedrigen Quartalsumsatz veröffentlicht. Die IBM-Aktie verlor nachbörslich 4,3%, was die US-Terminkontrakte jedoch kaum bewegte.

Der DAX büßt gegen 12.12 Uhr 1,3% bzw 80 Punkte auf 5.929 ein. Er hat in den vergangenen drei Sitzungen bereits um 200 Punkte nach unten korrigiert. "Der Markt steht nach wie vor auf sehr wackeligen Beinen. Die Nervosität ist groß und die Volumina gering", sagt der Händler. Auch erfolgreich verlaufene Anleihe-Platzierungen Spaniens, Griechenlands und Irlands böten dem Risiko-Appetit der Investoren keine neue Nahrung.

Nun warte man auf die Quartalszahlen der US-Bank Goldman Sachs. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten rechnen im Konsens mit einem Gewinn je Aktie von 2,41 USD. Die Spanne der Prognosen für den Quartalsgewinn ist jedoch sehr breit, wie Händler anmerken.

Technisch unterstützt ist der DAX an der gleitenden Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage, die aktuell bei 5.887 Punkten verläuft. Auf Widerstand dürfte der Leitindex an der 90-Tage-Linie bei 6.069 Punkten treffen.

Die Rating-Agentur Fitch hat den Ausblick für die Allianz auf "Stabil" von "Negativ" angehoben. Laut Fitch sind Kapital und Investmentportfolio des Versicherers weitgehend widerstandsfähig gegenüber externen Schocks. Allianz geben lediglich um 0,4% auf 84,30 EUR nach.

Deutsche Telekom geben um 1,3% auf 9,99 EUR nach. Als leicht belastend für den Telekomsektor werten Händler eine Gewinnwarnung der britischen Cable&Wireless, deren Aktie in London um 18% regelrecht einbricht.

BMW fallen um 1,2% auf 40,87 EUR. Morgan Stanley hat die Aktie mit "Übergewichten" empfohlen, sie ist jedoch mit dem fallenden Gesamtmarkt unter Druck geraten. Bei Daimler rät Morgan Stanley zum "Untergewichten", die Aktie gibt um 2,4% auf 41,60 EUR nach. VW Vorzüge halten sich mit einem Minus von 0,8% auf 74 EUR recht stabil. Laut Händlern hat die WestLB das Kursziel um 5 auf 105 EUR erhöht.

HeidelbergCement führen mit einem Abschlag von 3,4% auf 35,24 EUR die Verlierer im DAX an. Die Aktien der europäischen Zementbranche bröckeln seit Wochen stark ab. Ähnlich hohe Kursverluste wie HeidelbergCement weisen auch die französische Lafarge, die italienische Italcementi und die schweizerische Holcim auf.

Bewegt geht es im TecDAX zu: Dialog Semiconductor verlieren nach Quartalszahlen 7,7% auf 10,07 EUR. "Die Zahlen sind zwar super, viele Marktteilnehmer hatten aber darauf spekuliert, dass das Management die Prognosen anheben würde", sagt ein Händler. Diesen Gefallen hat das Unternehmen den Anlegern nicht getan, diese nähmen nun Kursgewinne mit.

MediGene ziehen um 1,6% auf 2,77 EUR an. Das Unternehmen verkauft die europäischen Vermarktungs- und Vertriebsrechte am Krebsmedikament "Eligard" an die Astellas Pharma Europe, den bisherigen Vermarktungspartner für "Eligard" in Europa. Damit sichere sich MediGene die Finanzierung bis Ende 2011, merken Händler an.

Der Vorstandschef des Biotechnologie-Unternehmens MorphoSys hat in einem Interview Spekulationen auf eine Übernahme durch Novartis eine Absage erteilt. Doch gerade diese Absage könne den Spekulationen neuen Vorschub leisten, vermuten Händler. MorphoSys steigen um 2,3% auf 15,35 USD.

DJG/bek/hru/reh

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