FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Montagmittag leicht von den vorangegangenen Kursverlusten erholt. Besonders gut entwickelt sich dabei eine Reihe zuvor massiv unter die Räder gekommener Werte wie die noch dazu hoch gewichteten Versorger. Viele Zykliker setzen ihre Talfahrt der vergangenen Tage hingegen fort. Bis 12.51 Uhr steigt der DAX um 0,5% oder 33 Punkte auf 6.073.

Charttechnisch liegt die nächste Unterstützung für den Leitindex bei der "runden" Marke von 6.000 Punkten, die folgende Anlaufmarke findet sich um 5.885 Punkte. Widerstand tut sich im Bereich von 6.094 Punkten und 6.140 Punkten auf. Für den MDAX geht es um 0,5% oder 42 Punkte auf 8.179 Punkte nach oben. Der TecDAX legt um 0,4% oder 3 Punkte auf 778 Punkte zu.

"Der Markt ist dennoch angeschlagen. Die sich nach dem Auslaufen der Stimuliprogramme verdüsternden US-Konjunkturdaten signalisieren eine neuerliche Schwäche der größten Volkswirtschaft der Welt", sagt ein Händler. Noch dazu seien S&P-500, Euro-Stoxx-50 und DAX an den oberen Begrenzungen ihrer alten Handelsspannen angekommen, "über die uns dann auch die zunächst überraschend guten Unternehmensberichte nicht hinweg katapultiert haben". Dies habe dazu geführt, dass nunmehr auch die Quartalsberichte kritischer unter die Lupe genommen würden.

Konjunkturdaten aus ersten Reihe stehen im Tagesverlauf nicht auf der Agenda. Am Nachmittag wird aus den USA lediglich der vom Branchenverband NAHB ermittelte Stimmungsindex der Bauunternehmen im Juli erwartet. Ökonomen rechnen im Mittel ihrer Prognosen mit einem Rückgang auf 16 Punkte von 17 Punkten im Vormonat.

Darüber hinaus wird Spanien das Volumen nennen, das die Iberer am Dienstag im Rahmen einer Auktion von Staatsanleihen mit Laufzeiten von 12 und 18 Monaten erzielen wollen. Nach der Schlussglocke an Wall Street wird am Abend nach IBM die Zahlen für das zweite Quartal vorlegen. Analysten erwarten, dass "Big Blue" in diesem Zeitraum einen Gewinn von 2,58 USD je Aktie erwirtschaftet haben wird.

Einer der größten Gewinnern im DAX sind E.ON, die um 1,8% auf 22,17 EUR steigen. Damit erholt sich der Versorger von den zuvor angesichts der Steuerpläne der Bundesregierung eingefahrenen Kursverlusten. Noch dazu sind E.ON mit 8,3% zweitschwerster Wert im Leitindex und stützen das Kursbarometer spürbar. Mit Lufthansa legt auch ein anderes potenzielles Opfer der schwarz-gelben Fiskalpolitik überdurchschnittlich zu. Für die Aktien der Fluggesellschaft geht es um 1,6% auf 12,08 EUR nach oben.

Unter Abgabedruck stehen hingegen Automobilwerte, die sich angesichts der Ausverkaufstimmung zuletzt recht ordentlich gehalten hatten. Volkswagen verbilligen sich um 1,8% auf 74,64 EUR, BMW geben um 1,1% auf 41,70 EUR nach.

Kursbewegende Nachrichten zu einzelnen Unternehmen sind zu Wochenbeginn hingegen rar. Allerdings rücken Heidelberger Druck nach Auftragszahlen für das erste Quartal um 5,5% auf 7,70 EUR vor. "Das Plus von 43% auf Jahressicht dürfte die Prognosen der meisten Analysten sicher übertreffen", sagt ein Börsianer. Messen in Großbritannien und auf dem Wachstumsmarkt Brasilien hätten positive Wirkung gezeigt. Heidelberger Druck hätten sich auf Wochen- und Monatssicht deutlich schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt und somit "Nachholpotenzial".

ThyssenKrupp steigen um 2,0% auf 21,98 EUR. Die Analysten von Cheuvreux haben die Aktien des Stahlkochers Händlern zufolge auf "Outperform" von "Underperform" heraufgestuft.

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