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NEW YORK (Dow Jones) - Die Bullen an Wall Street hatten am Mittwoch lange Zeit das Heft in der Hand gehalten, das sie am Vortag im späten Geschäft an sich gerissen hatten. Erneut in der letzten Handelsstunde mussten sie es wieder den Bären überlassen. Der Dow fiel unter die Marke von 10.000 Punkten. Händler verwiesen zur Begründung der späten Abschläge auf einen unbestätigten Bericht der "Financial Times", wonach China seine Positionen europäischer Staatsanleihen überprüfen wolle, was den Euro am Abend unter die Schlüsselmarke von 1,22 USD gedrückt habe.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 0,7% bzw 69 Punkte auf 9.974. Für den S&P-500-Index ging es um 0,6% bzw 6 Punkte auf 1.068 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index sank um 0,7% bzw 15 Punkte auf 2.196. Umgesetzt wurden 1,94(Dienstag: 1,88) Mrd Aktien. Dabei standen den 1.909 Kursgewinnern nur 1.179 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 71 Titel. Dabei hatten gute Konjunkturdaten zum Auftragseingang in der Industrie sowie überraschend stark gestiegene Neubauverkäufe im April den Markt gestützt. "Der Markt dürfte (die Neubauverkäufe) so interpretieren, dass der Preisverfall, den der Case-Shiller-Index gezeigt hat, wenigstens zu einer Belebung des Umsatzes führt", sagte ein Händler. Mit plus 14,8% verkauften Häusern wurde die Prognose von plus 3,4% deutlich übertroffen. Die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter waren nach der Stagnation im März im April um 2,9% gestiegen, was maßgeblich auf gestiegene Flugzeugbestellungen zurückzuführen war. Der Finanzsektor hielt sich etwas besser als der Gesamtmarkt und profitierte nach Ansicht eines Beobachters weiterhin von Aussagen des Chairman des Finanzdienstleistungsausschusses im Repräsentantenhaus, Barney Frank, dass die Senatsvorlage für die Bankenreform mit ihrer Forderung einer organisatorischen Abtrennung des Derivategeschäfts "zu weit geht". Franks Aussagen gelten als wichtig, weil er bei der Vermittlung zwischen den Gesetzentwürfen der beiden Kammern ein zentrale Rolle spielen werde, so der Beobachter. Bank of America fielen um 0,1% auf 15,47 USD, J.P.Morgan um 0,4% auf 38,78 USD. Citigroup verteidigten sogar ihr Plus und gewannen 2,1% auf 3,86 USD. Die Analysten von Oppenheimer haben die Aktie auf "Outperform" von "Neutral" angehoben und auf die günstige Bewertung verwiesen. Zyklische Werte gehörten eher noch zu den Gewinnern. So legte die Aktie des Baumaschinenherstellers Caterpillar um 0,9% auf 59,73 USD zu und General Electric um 0,4% auf 16,01 USD. Boeing kletterten um 0,7% auf 63,26 USD, nachdem die Analysten von Morgan Stanley die Aktie auf "Equalweight" von "Underweight" hochgestuft hatten. Apple sind im späten Geschäft zwar ebenfalls zurückgefallen und büßten schließlich 0,5% auf 244,11 USD ein. Gleichwohl überholte der Elektronikkonzern in punkto Marktkapitalisierung - aktuell bei rund 220 Mrd USD - Microsoft, deren Aktie um 4,1% auf 25,01 USD sank. Mit einem Kursplus von 16% in diesem Jahr hat sich Apple damit zunächst an Wal-Mart und nun auch an Microsoft vorbei an Position zwei der US-Konzernriesen geschoben. An Position Eins steht Exxon Mobil mit einer Marktkapitalisierung von knapp 280 Mrd USD - was einem Apple-Kurs von etwa 310 USD entsprechen würde. DJG/DJN/reh Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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