Alt 29.11.11, 13:25
Standard XETRA-MITTAG/Etwas fester - Italien-Auktion glimpflich verlaufen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Wie bereits zu Wochenbeginn stützt auch am Dienstagmittag die Hoffnung auf neue Ansätze zur Lösung der Staatsschuldenkrise im Gemeinsamen Währungsgebiet die Kurse am deutschen Aktienmarkt. Noch dazu ist die mit Spannung erwartete Auktion italienischer Staatsanleihen am Vormittag besser als befürchtet verlaufen. Anders als befürchtet blieben die Renditen unter 8%. Noch dazu wurde mit 7,5 Mrd EUR nahezu das gesamte geplante Volumen untergebracht. Der DAX zieht gegen 13.07 Uhr um 0,2% oder 10 auf 5.755 Punkte an. Im Hoch hatte er aber schon bei 5.826 Punkten gelegen.

In der zweiten Reihe geht es für den MDAX um 0,3% oder 28 auf 8.619 Punkte nach oben, der Tec DAX rückt um 1,0% oder 7 auf 682 Punkte vor.

Ganz oben auf den Einkaufslisten stehen weiter Finanzwerte und Zykliker. Auch der Euro profitiert von der wieder etwas entspannteren Sichtweise auf die Refinanzierungsprobleme im Gemeinsamen Währungsgebiet und steigt zum Dollar neuerlich über die Marke von 1,34 USD. Umgekehrt geht es für die trotz jüngster Zweifel immer noch als sichere Häfen geltenden deutschen Renten-Futures weiter nach unten, der Dezember-Konrakt des Bund-Futures verliert 51 Ticks.

Im Fokus der Aufmerksamkeit der Börsianer steht das Brüsseler Treffen der Finanzminister des Euroraums. "Man darf nicht 'short' in dieses Meeting gehen", sagt ein Händler. Änderungen an den EU-Verträgen, ein neuer Hebel für den Rettungsfonds EFSF oder eine Art von gemeinsam begebenen Anleihen - nichts sei auszuschließen.

Für neue Impulse dürften am Nachmittag vor allem Konjunkturdaten aus den USA sorgen. Prominenteste makroökonomische Kennziffer ist die vom Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte Stimmung der US-Verbraucher. Volkswirte rechnen für November mit einem kräftigen Anstieg des entsprechenden Index auf 45,0 von 39,8 Punkten im Vormonat. Darüber hinaus stehen mit dem Case-Shiller-und dem FHFA-Hauspreisindex zwei aktuelle Bulletins zur Verfassung des Immobilienmarkts der USA auf der Agenda.

Gesucht sind angesichts der glimpflich verlaufenen Versteigerung in Rom vor allem die Versicherer: Allianz steigen um 3,2% auf 72,90 EUR und sind damit bislang Tagesgewinner im DAX. Für Munich Re geht es um 1,8% auf 88,96 EUR nach oben, im MDAX ziehen Hannover Rück um 2,5% auf 36,98 EUR an.

Auch viele konjunktursensitive Papiere entwickeln sich besser als der Gesamtmarkt, MAN verteuern sich um 2,1% auf 60,64 EUR, HeidelberCement ziehen um 1,5% auf 29,11 EUR an. Unterdurchschnitlich schlagen sich als defensiv geltende Titel, RWE geben um 0,8% auf 29,32 EUR nach, E.ON notieren zum Vortagsschluss von 17,37 EUR.

"Stories" zu Einzelwerten muss man hingegen suchen. Fündig wird man allerdings bei K+S, die um 3,0% auf 39,46 EUR zulegen. Der Düngemittelhersteller will umgerechnet 2,4 Mrd EUR in den Bau eines neuen Kalibergwerks in der kanadischen Provinz Saskatchewan investieren. "Das Problem von K+S war immer das dünne Lagerstättenpolster", sagt ein Händler. Seit einiger Zeit habe man den Eindruck, dass das Unternehmen an dieser Schwäche arbeite.

BASF werden von Aussagen beim Investorentag gestützt und rücken um 2,1% auf 50,56 EUR vor. Der Chemiekonzern will in den kommenden Jahren noch schneller wachsen als bislang angestrebt. Daimler geben am anderen Ende des Kurszettels um 1,5% auf 31,66 EUR nach. Die Analysten der Deutschen Bank haben die Aktien auf "Hold" von "Buy" herabgestuft.

DJG/jej/gos

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