Alt 23.11.11, 17:26
Standard XETRA-SCHLUSS/Konjunktursorgen lassen DAX weiter taumeln
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch wieder deutlich nachgegeben und auf Tagestief geschlossen. Bei ruhigem Geschäft verlor der DAX 1,4% oder 80 auf 5.458 Punkte, wobei es in der Schlussauktion noch einmal deutlicher nach unten ging. Auf Xetra wurden rund 236,2 (Vortag: 245,7) Mio Aktien im Wert von rund 3,47 (Vortag: 2,73) Mrd EUR umgesetzt.

Schlechte Nachrichten gab es zuhauf, so dass zeitweilige Erholungsansätze rasch versandeten. Diese Mal kam der Hauptdruck von der Konjunkturseite. Ein schwacher Einkaufsmanagerindex aus China zeigte, dass die Gefahr eines Wirtschaftsabschwungs ein globales Problem ist.

Das wog Teilnehmern zufolge um so schwerer, als die Eurozone am Jahresende in eine Rezession abgleiten dürfte. Die europäischen Einkaufsmanagerindizes liegen auf Rezessionsniveau und die Auftragseingänge der Industrie sind regelrecht abgestürzt. Nur die USA können sich dieser Entwicklung entziehen. Dort sind die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter weniger stark als erwartet gesunken.

Wie nervös die Märkte derzeit sind, zeigten der Absturz der Bund-Futures und besorgte Kommentare zu einer schlecht gelaufenen Auktion deutscher Staatsanleihen. Die zehnjährigen Schuldtitel mit einem Kupon von 2% wurden zwar nur 1,1-fach überzeichnet, was als Zeichen schwacher Nachfrage gilt. Doch dass die Rendite mit 1,98% erstmals bei einer Erstemission einer zehnjährigen Bundesanleihe unter 2% lag, wurde kaum beachtet. "Damit wurde die vermeintlich schlecht verlaufene Auktion völlig überbewertet", meinte ein Händler.

Unter den Einzelwerten litten die Versicherer unter ihrer starken Abhängigkeit vom Anleihemarkt. Allianz büßten 3,7% auf 65,85 EUR, Munich Re ermäßigten sich um 2,1% auf 84,40 EUR. Die Aktien der deutschen Automobilhersteller standen ebenfalls unter Druck mit Blick auf den wichtigen Absatzmarkt China. VW verloren 3,3% auf 112,65 EUR und BMW 3% auf 49,30 EUR. Deutsche Telekom fielen um 2,4% auf 8,72 EUR zurück. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge könnte sich die geplante Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T weiter in die Länge ziehen.

Gegen den Trend stiegen Infineon um 1,3% auf 5,59 EUR. Der Halbleiterhersteller hat für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 0,12 EUR je Aktie in Aussicht gestellt. Das sind 0,02 EUR mehr als in den vorangegangenen zwölf Monaten. Commerzbank erholten sich nach dem scharfen Vortageseinbruch etwas und zogen um 1,7% auf 1,17 EUR an. Henkel holten vorherige Verluste mit 1,5% auf 41,44 EUR ebenfalls etwas auf.

DJG/mif/gos

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