Alt 03.10.11, 22:03
Standard Wall Street schließt mit Konjunkturängsten sehr schwach
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NEW YORK (Dow Jones) - Rezessionsängste und die jüngste Entwicklung in der europäischen Schuldenkrise haben die Aktienkurse an Wall Street am Montag stark belastet. Überraschend gute US-Konjunkturdaten vermochten die Bedenken der Anleger nicht zu zerstreuen. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 2,4% bzw 258 Punkte auf 10.655. Der S&P-500 durchbrach die wichtige Unterstützung bei 1.120 Punkten und schloss mit einem Minus von 2,8% bzw 32 Punkten bei 1.099, dem bisher tiefsten Stand in diesem Jahr. Der Nasdaq-Composite büßte 3,3% bzw 80 Punkte auf 2.336 ein.

Umgesetzt wurden 1,40 (Freitag: 1,32) Mrd Aktien. Dabei wurden 382 (626) Kursgewinner und 2.812 (2.448) Verlierer gesehen. Unverändert schlossen 35 (57) Titel.

Mit der Mitteilung Griechenlands vom Wochenende, dass es sein diesjähriges Defizitziel nicht erreichen werde, hatte die Angst vor einer Ausweitung der europäischen Schuldenkrise neue Nahrung erhalten. Schwache Konjunkturdaten aus Europa und Asien dämpften die Stimmung zusätzlich. Die in den USA veröffentlichten Daten zu den Bauausgaben und der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe waren zwar besser ausgefallen als erwartet, aber nach Meinung von Beobachtern nicht gut genug, um Zweifel an der Erholung der Wirtschaft auszuräumen.

Verkauft wurden vor allem Finanzwerte und Aktien des Energiesektors. Bank of America fielen um 9,6% auf 5,53 USD. Kritische Analystenschätzungen zum Abschreibungsbedarf von Goldman Sachs ließen den Aktienkurs der Bank um 4,7% auf 90,08 USD nachgeben. Mehrere Analysten erwarten, dass Goldman das dritte Quartal mit einem Verlust abgeschlossen hat. Morgan Stanley (-7,7% auf 12,47 USD) litten unter dem Engagement der Bank bei europäischen Banken und Derivaten.

Alcoa verloren 7,0% auf 8,90 USD. Die Analysten der Deutschen Bank hatten die Titel wegen des schwächeren Wirtschaftswachstums der Industrieländer auf "Hold" zurückgestuft. Coca-Cola gaben um 3,2% auf 65,42 USD nach, nachdem J.P. Morgan die Aktien auf "Neutral" von "Overweight" abgestuft hatte.

Insolvenzgerüchte ließen die Aktie von AMR einbrechen. Die Mutter der Fluggesellschaft American Airlines war an der Börse zeitweise weniger als 600 Mio USD wert, nachdem Gerüchte aufgekommen waren, das Unternehmen stehe kurz davor, Gläubigerschutz zu beantragen. Die AMR-Aktie ging um 33,1% niedriger bei 1,98 USD aus dem Handel.

Die Gewinnwarnung von SunPower drückte den Solarsektor. SunPower verbilligten sich um 11,7% auf 7,14 USD, Suntech um 26,4% auf 1,70 USD und LDK um 13,46% auf 2,70 USD.

Yahoo! stiegen um 2,7% auf 13,53 USD. Der CEO des chinesischen Internetunternehmens Alibaba hatte Interesse an Yahoo! bekundet. Eastman Kodak sprangen um 71,8% auf 1,34 USD. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, es habe nicht die Absicht, Gläubigerschutz zu beantragen. Nachdem in jüngster Zeit bei den Anlegern vermehrt Zweifel an einer Ertragswende aufgekommen waren, lässt Kodak sich nun bezüglich einer Restrukturierung von der Anwaltskanzlei Jones Day beraten.

DJG/DJN/cln

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