Alt 29.09.11, 23:21
Standard Wall Street schließt uneinheitlich - AMD brechen um über 13% ein
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NEW YORK (Dow Jones) - Gestützt von positiven Konjunkturdaten und der deutschen Zustimmung zur Aufstockung des Euro-Rettungsfonds EFSF haben die Standardwerte an Wall Street am Donnerstag nach volatilem Verlauf fest geschlossen. Der Technologiesektor hielt allerdings nicht Schritt, hier wurde das Sentiment von einer AMD-Gewinnwarnung belastet. Der Dow Jones Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 1,3% oder 143 auf 11.154 Punkte. Allerdings bedurfte es dafür nach einem temporären Fall ins Minus einer Schlussrally. Für den S&P-500 ging es 0,8% bzw 9 auf 1.160 Zähler nach oben und der Nasdaq-Composite verlor 0,4% oder 11 auf 2.481 Stellen. Umgesetzt wurden 1,12 (Mittwoch: 1,05) Mrd Aktien. Dabei wurden 2.178 (506) Kursgewinner und 858 (2.555) -verlierer gezählt, unverändert schlossen 76 (58) Titel.

Die Zustimmung des Deutschen Bundestages zum Rettungsschirm EFSF - vor allem aber die Tatsache, dass die Regierung dabei nicht auf die Stimmen der Opposition angewiesen war, sorgte für Erleichterung unter Anlegern. Als stützend wirkten sich auch etwas besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA aus. Das BIP im zweiten Quartal ist in dritter Lesung etwas über den Prognosen geblieben. Überraschend robust präsentierte sich auch der Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Vorwoche deutlicher als erwartet gefallen. Zudem hat das US-Arbeitsministerium die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft nach oben revidiert, was Hoffnungen auf eine Belebung des US-Arbeitsmarktes schürte.

Auch der krisengeschüttelte Immobilienmarkt lieferte Kaufargumente. Der Index der ausstehenden Hausverkäufe war im August weniger stark wie befürchtet gefallen. "Es sind die positiver als erwartet ausgefallenen Daten, die etwas für Rückenwind sorgen. Allerdings besteht für Euphorie kein Anlass. Eine wirkliche Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt sieht anders aus. Letztlich sind auch es die Nachrichten aus Europa, die das Sentiment bestimmen", fasste Volkswirt Russell Price von Ameriprise Financial die Stimmung zusammen. Marktteilnehmer verwiesen zudem auf den nahenden Monats- und Quartalsultimo.

Allerdings gab es auch negative Nachrichten, die allerdings kaum Beachtung fanden. Eine unerwartet starke Eintrübung des Geschäftsklimaindex in der Eurozone hat einmal mehr die Rezessionsgefahren unterstrichen. Daneben befürchten immer mehr Investoren, dass sich das Wachstum in China nachhaltiger verlangsamen könnte. Gerade auf China liegen angesichts der Schuldenkrisen in Europa und den USA die Wachstumshoffnungen der Finanzmärkte. "Es gibt eine Menge Angst im Markt. Die Volatilität scheint wieder das Ausmaß der ersten Augustwoche erreicht zu haben", erklärte Marktstratege Bruce Bittles von Robert W. Baird & Co die Stimmungsumschwünge der Sitzung.

Die in jüngster Zeit hoch volatilen Finanzwerte gehörten am Berichtstag zu den Treibern des Gesamtmarktes. J.P. Morgan zogen um 3% auf 31,39 USD an, Bank of America kletterten um 3,1% auf 6,35 USD und Citigroup verteuerten sich außerhalb es DJIA um 3,8% auf 26,90 USD. Die am Vortag arg unter die Räder geratenen Rohstoffwerte erholten sich leicht: Alcoa gewannen 0,9% auf 10,06 USD und Exxon Mobil 2,5% auf 73,88 USD. Gegen den Trend brachen derweil AMD um 13,7% auf 5,31 USD ein. Das Unternehmen hat eine Umsatzwarnung für das laufende Quartal ausgesprochen und zugleich die Margenziele kassiert, was den gesamten Technologiesektor belastete.

Intel fielen um 0,4% auf 22,21 USD, Micron gar um 4,1% auf 5,87 USD. Die Analysten von Baird haben vor Bekanntgabe der Quartalszahlen des Unternehmens die Schätzungen nach unten angepasst. Hewlett-Packard (HP) hat laut einem "WSJ"-Bericht Goldman Sachs mit einer Abwehrstrategie gegen missliebige Aktionäre beauftragt. HP gewannen 2,5% auf 23,78 USD. Mosaic büßten 5,2% auf 54,20 USD ein. Die Quartalszahlen wurden im Handel zwar als sehr gut beschrieben, allerdings liege der Ausblick auf die Kalipreise unter den Erwartungen.

DJG/DJN/flf

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